Longrange Rimfire

  • Ich dachte das könnte für den ein oder anderen hier durchaus interessant sein.

    Am Sonntag, 16.10.2022 fand der 2. Longrange Rimfire Cup in der WSG Wiesbaden statt.

    Was ist Longrange Rimfire?

    Aus dem US und Britischen schwappt das zunehmen nach Deutschland und findet großen Anklang. KK Schießen (Büchse) mit der Repetierbüchse, dem Einzellader und/oder der SL Büchse auf Entfernungen > 50m.

    Beim o.g. Cup wurde auf drei Distanzen geschossen, 100m, 200m und 300m

    Ablauf war folgender:

    100m auf die BDS Scheibe 50m. Die Scheibe hat 6 Spiegel.

    Probeschüsse in unbegrenzter Zahl in 3 Minuten auf die erste Scheibe (im Video seht Ihr dann alles). Dann absteigend 120 Sekunden, 90 Sekunden, 60 Sekunden, 40 Sekunden, 30 Sekunden für jeweils 5 Schuss. Zwischen den Serien 25 Sekunden Zeit für das Nachladen der Magazine.

    Dann weiter auf 200m auf Stahlplatten, zwei Stück in unterschiedlicher Größe mit unterschiedlicher Wertung und 300m gleiches Spiel auf Stahlplatten.

    Hier wurde mit Matchbüchsen wie Anschütz 54, wie auch Repetierbüchsen wie CZ 457, Ruger Precision Rimfire, Tikka T1x, Bergara, uvm. Geschossen.

    Alles in Allem eine hochinteressante Angelegenheit, die aber leider nicht überall trainiert und geschossen werden kann. Problem sind meist die Hochblenden auf den 300m Ständen, da der Holdover bei der KK Büchse schon brutal hoch ausfällt.

    Zielfernrohr mit entsprechender Vorneigung, Vergrößerung und Verstellbereich ist hier unerlässlich.

    Ich selber bin mit meiner einfachen und schlichten TOZ 78-01 Schonzeitbüchse angetreten. Verwendet habe ich ein Vortex Diamondback Tactical 6-24x50 mit einem EBR-2C Absehen in der ersten Bildebene und MRAD Vestellung. Ein gutes und robustes Glas, das auch auf 300m sehr gut funktioniert hat. Das ganze auf einer Vector Optic Blockmontage mit 20MOA Vorneigung.

    Verstellbereiche laut Strelok Ballistic App waren wie folgt, damit Ihr ein Gefühl bekommt:

    Eingeschossen wurde die TOZ auf 50m mit SK Longrange Munition.

    Verstellung auf 100m: 7 MOA / 2 MRAD / 20cm / 20 Clicks nach oben

    Verstellung auf 200m: 25,5 MOA / 7,4 MRAD / 149cm / 74 Clicks nach oben

    Verstellung auf 300m: 47,4 MOA / 13,8 MRAD / 413cm / 138 Clicks nach oben

    Verstellbereiche jeweils ab der 50m „0“ Stellung

    Wir sprechen also über einen Holdover von über 4m über dem Ziel und da kommen die Hochblenden meist nicht mehr mit. In meiner Region geht das nur in der WSG Wiesbaden. Alsfeld, Wetzlar oder Philippsburg, jeweils mit 300m Ständen, sind die Hochblenden zu tief.

    Für mich war es das erste mal, und das ohne nennenswertes Training. Ich bin nicht letzter geworden, was mich schon gewundert hat….;-)

    Alles in allem eine sehr interessante Thematik, die durchaus eine Zukunft haben kann. Sehr anspruchsvoll, aufgrund der ballistischen Probleme einer KK Patrone auf Entfernungen größer 100m.

    Teilnehmer waren ca. 40, was ordentlich war und wichtig es war Verbandsoffen.

    Ich habe einige Impressionen in einem Video verarbeitet, da es dort besser zu zeigen ist, als nur auf Fotos.

    Longrange Rimfire Cup 2022

    https://youtu.be/FlS1t66etcM

  • Hi Grumpy , danke für den Bericht.

    Ich habe die ballistischen Daten die ich bei SK zur Long Range Match Munition gefunden habe mal in die Norma Ballistics App eingegeben, in der Hoffnung dass man je nach Einschussentfernung auch mit niedrigeren Blenden trainieren kann, und et voilà, da geht was.

    Ich tippe dann mal auf ca. 1,60m maximale Flughöhe des Geschosses, wenn die Waffe auf 200m eingeschossen ist und das Ziel bei 300m liegt.

    Bei der maximalen Flughöhe muss ich aber raten, da ich im Norma Ballistics nun auch nicht so bewandert bin und mir aus den Bildern ableiten muss, wo in etwa die Flugbahn liegt, wenn man den Geschossabfall durch Verstellung des Zielfernrohrs korrigiert.

    Erforderliche Verstellung laut Programm jedenfalls:

    bei 100m 20MOA nach unten

    bei 200m 3MOA nach unten

    bei 300m 16MOA nach oben (die Angabe auf dem Bild sind die Klicks bei 0.25MOA/Klick).

  • Hallo Strindberg,

    danke für die Info. ich denke aber, die Höhe hat wenig mit der verwendeten App zu tun.

    Das von mir verwendete Vortex Diamondback Tacitical mit MRAD Absehen hat eine Verstellung von 0.1 MRAD je Click. Also 10 Clicks = 1 MRAD.

    Bei dem von Die verwendeten ZF hast Du 0,25MOA je Click.

    Ich habe mal bei gleicher Waffe das Diamoindback Tactical in MOA mit 0.25MOA je Click Verstellung eingegeben.

    Die Höhenangaben ändern sich dadurch ja nicht, nur die Zahlen.

    Bei 300m gibt Strelok vor:

    47,4MOA hoch / 13,8MRAD hoch / 413cm hoch / 189 Clicks hoch

    Die Daten der verwendeten Waffe in Kombination mit der verwendeten Munition sind maßgeblich.

    Aber nahezu alle Teilnehmer, zumindest die die sich darüber auch unterhalten hatten, mussten über 4m über dem Ziel anhalten, damit die kleinen 40gn Geschossen vor im Ziel ankommen.

    Auch wenn ich die 200m als Zero Range nehme, ändert dies ja nichts an der Einstellung für 300m.

    Das Problem ist ja der Bullet Drop auf die Entfernung.

    Viele der Initiatoren dieser Disziplin haben verschiedene Stände getestet und nur auf einem Stand war es möglich.

    Alsfeld ging nicht, Wetzlar ging nicht, Philippsburg ging nicht. Einzig WSG Wiesbaden ging, wegen der Kombination aus Hochblendenhöhe und Anstieg zum Ziel.

    Letztenendes muss man es probieren

    Einmal editiert, zuletzt von Grumpy (19. Oktober 2022 um 06:40)

  • mit meinem "normalen" KK-Sportgewehr mit dem ich DSB Disziplinen schieße muss ich von 50m auf 100m etwa 50 Klicks am Diopter drehen.
    Im ersten Thread steht das der Unterschied etwa 20cm in der Höhe wäre, das kann ich beim normalen KK nicht bestätigen, das müsste mehr sein. Ich weiß nicht genau wie viel, aber mit der 50m Einstellung und Standard KK Munition ist man soweit ich mich erinnere auf 100m nicht mehr auf der Scheibe.

    Was mich aber an dem KK Long Range Schießen prinzipiell interessieren würde, habt ihr mal Munitionstests mit eingespannter Waffe gemacht?
    Ich könnte mir vorstellen das auf 300m keine KK Munition ein verlässliches Trefferbild ergibt.

  • Hallo,

    Im ersten Thread steht das der Unterschied etwa 20cm in der Höhe wäre, das kann ich beim normalen KK nicht bestätigen, das müsste mehr sein. Ich weiß nicht genau wie viel, aber mit der 50m Einstellung und Standard KK Munition ist man soweit ich mich erinnere auf 100m nicht mehr auf der Scheibe.

    das stimmt schon so ungefähr. Bei mir sind es in der Regel so um die 22 cm. In den Tabellen findet man auch schon mal 24 cm, aber das hängt ja auch etwas von der jeweiligen Rasanz der Patrone ab und die ist ja bekanntlich von Fabrikat zu Fabrikat, bei Eley sogar von Los zu Los, leicht unterschiedlich. Es dürfte schon einen kleinen Unterschied machen, ob die Patrone eine V0 von nahe an der Schallgeschwindigkeit hat, oder deutlich unter 300 m/s bleibt. Aber egal, auch 20 cm ist bei einer auf die Mitte eingeschossenen KK-Gewehrscheibe mit einer Kantenlänge von 34 cm nicht mehr auf der Scheibe.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • mit meinem "normalen" KK-Sportgewehr mit dem ich DSB Disziplinen schieße muss ich von 50m auf 100m etwa 50 Klicks am Diopter drehen.
    Im ersten Thread steht das der Unterschied etwa 20cm in der Höhe wäre, das kann ich beim normalen KK nicht bestätigen, das müsste mehr sein. Ich weiß nicht genau wie viel, aber mit der 50m Einstellung und Standard KK Munition ist man soweit ich mich erinnere auf 100m nicht mehr auf der Scheibe.

    Was mich aber an dem KK Long Range Schießen prinzipiell interessieren würde, habt ihr mal Munitionstests mit eingespannter Waffe gemacht?
    Ich könnte mir vorstellen das auf 300m keine KK Munition ein verlässliches Trefferbild ergibt.

    Zum ersten Absatz:

    Es wird durchaus unterschiede zwischen den einzelnen KK Büchsen geben, je nach Lauf, Drall, Lauflänge, etc.

    Ich kann was die Einstellungen am ZF betrifft, ich glaube nicht, dass man die Clickwerte zwischen einem Diopter und einem ZF 1:1 übernehmen kann, kann ich nur für die Werte sprechen, die ich an meiner KK Büchse und dem von mir verwendeten ZF anführen.

    Die Werte die eine Ballistic App ausspuckt müssen auch nicht 100% stimmig sein. Leichte Abweichungen gibt es auch hier, aber die werte passen soweit, und das habe ich selber probiert, dass man soweit auf der Scheibe und ggf. auf der ISSF Scheiben im schwarzen Spiegelbereich sein sollte.

    Ich bringe mal ein Beispiel.

    Eingeschossen habe ich die TOZ 78-01, das ist keine Matchbüchse, sondern eine billige, grobgezimmerte Schonzeitbüchse, auf 50m. Eingeschossen wurde mit SK Longrange Munition.

    Die Ballistic App Strelok hat mit den Daten meiner TOZ 78-01, der SK Long Range Munition und dem Vortex Diamondback Tactical vorgegeben, dass ich für 100m 20 Clicks nach oben muss. Das entspricht einem Höhenunterschied von etwa 20cm, laut Strelok App.

    Ich habe vor dem Wettkampf mit dieser Büchse noch nicht auf 100m geschossen, also war es ein Sprung ins kalte Wasser.

    ZF in der Höhe um die vorgegebenen 20 Clicks korrigiert und ich war direkt dort, wo ich in etwas sein muss.

    Verwendet wurde die BDS Schiebe nr 2 50m mit sechs Spiegeln zu je etwa 12,7cm 1er Ring zu 1er Ring. der schwarze Bereich des Spiegels liegt bei ca. 8cm (5er Ring zu 5er Ring).

    Ja, das war gestreut und mit einer korrekten Matchbüchse wird das auch deutlich besser gehen und das tun sie auch. Dies war die beste Gruppe, die ich mit dem Material zustande bekommen habe.

    Die Korrektur der Höhe auf 200m hat ebenfalls gepasst, wie sie Strelok vorgegeben hatte und ich war auf 200m im Kasten mit den Stahlzielen, auch wenn ich keine getroffen habe. Die Geschosse sind allesamt genau zwischen die Stahlziele reingegangen, was aber für mich so nicht zu sehen war.

    Bedeutet beim Anhakten auf das linke Stahlpendel, war ich in der Seitenkorrektur nicht wirklich weit weg, konnte es aber wegen dem dunklen Hintergrund der Kiste nicht sehen.

    Bei den 300m war es komplizierter für mich.

    Laut Strelok musste ich 138 Clicks nach oben korrigieren, immer ausgehend von 50m Einschussentfernung.

    Trotz 20 MOA vorgeneigter Blockmontage, konnte ich nur etwa 100 Clicks verstellen, dann war ich am Ende der Verstellmöglichkeiten. Somit musste ich das Absehen (EBR-2C Absehen in der ersten Bildebene) verwenden um die restlichen 38 Clicks zu kompensieren. Also ein Holdover mit dem Absehen. Aber dafür ist so ein Abesehen auch da. Dies somit in etwas so aus.

    Hier ist aber der Vorteil, dass man die Geschosse sieht, wenn sie zu tief reinkommen, da das Gras bzw. das Erdreich spritzt. Somit musste ich den Holdover etwas nach korrigieren.

  • bei KK liegt das Übel meist an der Munition, nicht am Lauf oder der Waffe.
    Deine ersten Beiden Bilder mit der DSB Scheibe zeigen eigentlich schon das was ich befürchtet habe, das ist nichts was man brauchen kann wenn es auf 50m "eingeschossen" wurde.
    Mit eingeschossen meinst du sicher auch das du das ZF auf die Munition angepasst hast, nicht das du eingespannt einen Muitionstest gemacht hast?
    Bei der App wo du die Gruppe fotografiert hast, zweifle ich auch an der Größe der Gruppe von angeblich 2,8cm. Wenn mna von 5,6mm Kaliber ausgeht ist die Gruppe über 4cm groß und die Schüße 1 und 5 sind schon wirkliche Ausreißer. Ehrlich gesagt würde ich mit so einer Munition nichtmal trainieren.

    Mach dir mal die Arbeit und spanne deine TOZ ein und teste auf 100 Meter deine Munition. Wenn da keine Gruppe von ~4cm raus kommt, brauchst du damit auf 200m oder 300m garnicht erst anfangen.
    Wenn die Kombination Waffe/Munition schon den Blechdeckel nicht mehr treffen kann, dann ist es Geldverschwendung damit weiter zu schießen und jeder Treffer ist Zufall.

  • welche unterschiedlichen Aspekte?
    Man will beim Schießen das Ziel treffen, dazu müssen Grundvoraussetzungen stimmen.

    Heißt die Kombination Waffe/Munition muss in der Lage sein das Bestmöglich zu können.

    Im Bild ist mein pers. Rekord mit dem KK auf 100m Stehend Freihand
    Das ist mein Aspekt von Sportschießen

  • Also:

    Aspekt 1: Wie ich geschrieben habe, handelt es sich bei der von mir verwendeten Waffe nicht um eine Matchbüchse, sondern eine 08/15 Schonzeitbüchse. Da kann man schlichtweg nicht die Streukreise oder das was möglich ist mit einer Matchbüchse vergleichen. Der Aufwand des eingespannten Schießens, um die richtige Ladung zu finden mit den besten Gruppen, ist hier nicht wirklich sinnvoll.

    Aspekt 2: Wie ich geschrieben habe, habe ich das alles ohne Training gemacht. Bedeutet, ZF auf 50m eingeschossen und dann ab auf den Wettkampf und schauen wie es läuft.

    Dafür, dass ich a) nicht trainiert habe und b) noch noch nicht wirklich mit einer KK Büchse vorher auf 100m geschweige denn 200m oder 300m geschossen habe, bin ich zufrieden.

    Aspekt 3: Es geht immer höher, weiter, besser, schneller und. Präziser. Aber eben nicht mit einer keine Ahnung wie alten russischen Schonzeitbüchse.

    Nächstes Jahr steht eine Long Range fähige KK Büchse auf dem Zettel. Dieser Wettkampf diente nur einem Zweck für mich, sehen ob mir diese art der Disziplin Spaß macht.

    Aspekt 4: Die Ballistic der KK Patrone auf 200m und 300m oder auf darüber hinaus ist eine vollkommen andere Sache. Aufgrund des sehr geringen Geschossgewichtes wie auch der stark abfallenden Geschwindigkeit gekoppelt mit dem Abfall des Geschosses, helfen eingespannt ermittelte Gruppen auf 100m nur bedingt.

    Die Umwelteinflüsse wie Wetter und Wind spielen hier eine sehr große Rolle. Ein Windzug an der falschen Stelle der Flugbahn und das Geschosse ist weg.

    Wir sprechen hier nicht über eine wirklich kontrollierbare Umgebung wie auf einem weitestgehend vor Seitenwind geschützten 50m oder 100m Schießstand, sondern über Situationen wie sie im GK Long Range auch vorhanden sind.

    Apsekt 5: Und zu guter Letzt, mir ist mein Abschneiden bei dem Wettkampf vollkommen egal. Persönlich habe ich sogar mit der roten Laterne spekuliert. Bin aber doch nicht als letzter reingekommen und das fand ich lustig. Hatte den Charme, dass ich einen Long Range erfahrenen Nachbarn damit etwas foppen konnte, da er zwei Plätze hinter mir lag.

    Alles andere, was Spaß und darauf ist es mir angekommen.

    Warum ich diesen Bericht eingangs verfasst habe ist auch recht einfach, Longrange Rimfire ist mal etwas anderes, etwas das Spaß machen kann und Spaß macht. Es ist weitestgehend in Deutschland etwas neues und weg vom Standardprogramm.

    Mehr ist es nicht. Kann man annehmen, oder nicht. Eine Wissenschaft will und werde ich aber nicht aus dem Thema machen, da es mir rein um den Spaß geht und alte Freunde auf der Range wieder zu sehen.

  • kurz nochwas.
    Ich glaube die TOZ ist schon ne ziemlich gute Waffe, TOZ hatte eigentlich immer gute Läufe.
    Ich würde auf jeden Fall die Munitionssorten mal durchtesten, da gibt es jede Menge Müll auf dem Markt.

  • Ich teste unterschiedliche Munitionssorten. So ist das nicht. Ich betreibe nur nicht den Aufwand die Waffe einzuspannen.

    Und ja, dieTOZ ist schon gut für das, was sie ist. Sie ist aber eben keine Matchbüchse.

  • Die verwendete App ist sicherlich egal, und der Geschossabfall dürfte sich auf 300m bei gleichem zur Berechnung genutzten BC (ballistischer Koeffizient), v0 und Geschossgewicht immer ähnlich darstellen, aber der Unterschied ist doch, ob ich den 0-Durchgang wie bei Dir, Grumpy, auf 50m habe und dabei quasi von 0-50m auf der 0-Achse entlangschieße oder den 0-Durchgang wie es mir ideal erscheint auf 200m habe und man dann mit dem Verstellbereich des Zielfernrohrs auch noch gut 100m und 300m mit der Mitte des Absehens erfasst.

    Also, erster Vorteil bei eingeschossen auf 200m liegt dann wie gesagt darin, dass die Verstellbereiche auch Deines Zielfernrohrs für Distanzen zwischen 100-300m ausreichend sein dürften.

    Als zweites, dass man auch auf Ständen mit niedrigeren Blenden schießen kann.

    Nehme ich die Laufseelenachse und bilde einen 90 Grad Winkel zwischen der Laufseelenachse und der Achse, die den Nulldurchgang bei 300m hat und messe dann den Abstand entlang dieser 2. Achse zwischen 90 Grad Winkel und 0-Achse komme ich durchaus auf etwa 3 Meter Geschossabfall, was in meiner App auch der Geschossabfall auf 300m ist, wenn man mit dem Lauf quasi im rechten Winkel zur Scheibe schießt.

    Denke ich da falsch?

    (im gezeigten Bild liegt Zero Range/Einschießentfernung bei 270m, was mir für eine möglichst geringe maximale Flughöhe des Geschosses von ca.1m hier im Beispiel mit der KK-Muni bei 160m Entfernung ideal erscheint)

    Einmal editiert, zuletzt von Strindberg (19. Oktober 2022 um 22:40)

  • Ich denke mal das die Entfernung beim Einstellen des ZF nichts an der Flughöhe des Geschoss ändert. Der Lauf muss einen gewissen Winkel nach oben haben um das Geschoss auf 300m ins Ziel zu bringen, das hat mit dem Zielweg nichts zu tun.

    Der Verstellbereich des ZF sollte jedoch besser sein so wie du es schreibst, man muss halt ins Plus oder ins Minus drehen anstatt nur ins Plus.

  • Da hast Du Recht, wenn ich so eine Weile in die Ballistik-App schau werde ich ja ganz realitätsfern ;)

    Der von mir so genannte 2. Vorteil ist nicht vorhanden und mit der so oder so gewählten Einschussentfernung ändert sich nichts an der Flugbahn des KK-Geschosses, wenn es dann auf 300m das Ziel trifft.

    Einmal editiert, zuletzt von Strindberg (19. Oktober 2022 um 23:11)

  • In der Tat denkst Du etwas falsch.

    AM Ende ist es egal ob ich auf 50m oder auf 200m einschieße. Das ändert am ende an den Höhen nichts, die ich korrigieren muss.

    Wenn ich auf 50m Einschieße danach auf 300m gehe (ist jetzt nur ein Beispiel) und 138 Clicks drehen muss, um ins Ziel zu kommen, oder ob ich das Glas auf 200m einschieße und von 50m zu 200m 70 Clicks drehen muss. Ich muss die Höhen kompensieren. Ich muss lediglich weniger drehen wenn ich auf 200m Einschieße und dann auf 300m gehe. Du muss trotzdem die 68 Clicks zusätzlich zu den vorherigen korrigieren. Du hast eben nur die Korrekturen von 50m (oder 100M) zu 200m schon im Vorefeld gemacht.

    Das Ergebnis bleibt gleich, der Hold Over über dem Ziel auf 300m bleibt bei 4m und mehr und ändert leider nichts daran dass es mit den Hochblenden problematisch werden kann.

    Was man aber bedenken sollte, ist der Verstellbereich des Glases, wie Ihr angemerkt habt.

    Der Verstellbereich ist begrenzt. Von Glas zu Glas ist dieser aber unterschiedlich.

    Um den Verstellbereich in eine Richtung, hier zur Korrektur nach oben, sollte eine Montage mit entsprechender Vorneigung verwenden. Ich habe wie oben erwähnt, eine mit 20MOA Vorneigung. Somit wird initial die Höge runter gedreht und ich habe für die Korrektur eine Verlagerung so dass ich mehr Clicks für die Höhenkorrektur habe. Das ändert selbstredent nichts am Gesamtverstellbereich, aber ich habe für längere Distanzen mehr Spielraum.

    Für 300m wird aber meist mehr als 20MOA benötigt. Erratac bietet seit kurzen eine bis 50 oder 60MOA verstellbare Blockmontage an. Diese kostet aber auch über 500 Euro…..🥸

    Einmal editiert, zuletzt von Grumpy (20. Oktober 2022 um 07:32)

  • Soderle, es geht weiter mit dem Longrange Rimfire.

    Mittlerweile habe ich eine neue KK Büchse und diese wurde auch etwas modifiziert.

    Waffe: Savage Mark II BTVS (normal in einem schönen Holzschaft)

    Schaft: MDT ORYX

    Optik: Vector Optics Continental SCFF-41 5-30x56 FFP in MRAD

    Verwendete Munition: SK Longrange Match

    Letzten Sonntag hatten wir ein Training in der WSG Wiesbaden. 100m, 200m und 300m

    Ablauf war: Auf 100m einschießen und sicherstellen dass alles soweit passt

    Dann 200m auf die mobilen Kugelfangkästen mit zwei unterschiedlich großen Stahlzielen

    Danach auf die 300m ebenfalls unterschiedlich große Stahlziele

    Zum Schluss gibt es ein Video dazu mit Aufnahmen (leider Stummfilmsequenzen) von den Treffern.

    ich habe zwischendurch, wie auf dem unteren Bild zu sehen ist, auch verschiedene Munitionssorten für den LR Bereich probiert, komme aber immer wieder zurück zur SK Long Range Match als "Best Bang for the Buck".

    Beim Einschießen auf 100m, ich Depp hab den Lauf vor dem Training mit einem Bore-Blitz schnell von groben Schmutz befreit, kam ich auf einen Streukreis von 0,472 MOA (1,371cm).

    Absolut gut genug für den nächsten Schritt auf die 200m und die 300m.

    Clickwerte laut Strelok haben spoton gepasst, fast jedenfalls.

    Strelok gibt von 50m zu 200m 78 Clicks hoch an, real waren es dann 76 hoch und 3 links.

    Damit waren nahezu alle abgegebenen Schüsse auf das Stahlziel ein Treffer.

    Weiter ging es auf die 300m.

    Strelok gab vor 136 Clicks. Real waren es dann 139 Clicks. Seitliche Verstellung konnte ich lassen.

    Mein Spotter hinter mir schätzte meine Gruppe auf den 300m auf ca. 12cm (+/-)

    Alles in Allem hat es einen riesen Spaß gemacht. Im November ist dann wieder Training und ein Wettkampf in der WSG. Ich bin wieder gespannt.

    Größtes Problem ist und bleibt aber die Auswahl an geeigneten Anlagen in Deutschland, um auf 300m mit der KK Büchse schießen zu können. Die SAPB hat das Schießen mit KK auf de r300m Bahn aktuell verboten, da es nicht mit jeder Waffen- und Munitionskobi funktioniert.

    Verlässlich mit nahezu allen Kombis, genug Geschossgeschwindigkeit vorausgesetzt natürlich, funktioniert es in der WSG Wiesbaden.


    https://youtu.be/64WAP22vR08

    Einmal editiert, zuletzt von Grumpy (14. September 2023 um 10:03)