Olympischer Schießsport in 10 Jahren

  • Es gab ja hier schon mehrere Diskussionen bezüglich der Weiterführung des olympischen Schießsports.

    Hierzu habe ich auch mal eine Aussage getätigt:

    Ich nehme auch an, dass sich hier allgemein der eine oder andere Bewerb bei den Olympischen Spielen ändern wird. Nein eigentlich werden noch einige wegfallen.

    Es scheint so, dass dies passieren wird.

    https://meisterschuetzen.org/%C2%A9%202021%…eiz-04-2021.pdf

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

    2 Mal editiert, zuletzt von wegi82 (18. April 2022 um 21:05)

  • Bitte ganz abschaffen. Dann doch lieber Skateboard und BMX. Ist interessanter.

  • Es gab ja hier schon mehrere Diskussionen bezüglich der Weiterführung des olympischen Schießsports.

    Hierzu habe ich auch mal eine Aussage getätigt:


    Es scheint so, dass dies passieren wird.

    https://meisterschuetzen.org/%C2%A9%202021%…eiz-04-2021.pdf


    Finde die Aussage, dass die 50 Meter wohl auf lange Sicht wegfallen, richtig richtig schade, aber ich fürchte es wird wohl darauf hinauslaufen... Ich liebe den 3-Stellungskampf 3x40 (bei den Herren ja die olympische Disziplin).

    Besonders freue ich mich auf das Finale. Habe hier immer das Gefühl, dass es mehr "Überraschungen" gibt als bei den Luftdisziplinen.


    Leider war ich aber immer der einzige im Verein & im Kreis, der dies auf den Meisterschaften geschossen hat. Ich wurde sogar belächelt, wenn ich im Verein nach Mitstreitern gesucht habe, um eine Mannschaft melden zu können. Als ich einmal als Junior auf der DM war, war ich auch hier der einzige Starter für meinen Verband.

    Meine Erfahrungen werden vermutlich auch kein Einzelfall sein. Viele empfinden die 120 Wettkampfschuss als "Quälerei".

    Dennoch wäre es aus meiner Sicht absolut schade wenn der 3-Stellungskampf bei Olympia fehlen würde!

  • Finde die Aussage, dass die 50 Meter wohl auf lange Sicht wegfallen, richtig richtig schade, aber ich fürchte es wird wohl darauf hinauslaufen... Ich liebe den 3-Stellungskampf 3x40 (bei den Herren ja die olympische Disziplin).

    Besonders freue ich mich auf das Finale. Habe hier immer das Gefühl, dass es mehr "Überraschungen" gibt als bei den Luftdisziplinen.


    Leider war ich aber immer der einzige im Verein & im Kreis, der dies auf den Meisterschaften geschossen hat. Ich wurde sogar belächelt, wenn ich im Verein nach Mitstreitern gesucht habe, um eine Mannschaft melden zu können. Als ich einmal als Junior auf der DM war, war ich auch hier der einzige Starter für meinen Verband.

    Meine Erfahrungen werden vermutlich auch kein Einzelfall sein. Viele empfinden die 120 Wettkampfschuss als "Quälerei".

    Dennoch wäre es aus meiner Sicht absolut schade wenn der 3-Stellungskampf bei Olympia fehlen würde!

    Immer dieses Mimimi wegen solch langweiligen Schießsportdisziplinen. 99% aller Sportschützen weltweit interessiert das gar nicht. Wenn du es weiter bei Olympia im Programm haben möchtest, gründe ein Aktionsbündnis, eine Interessenvertretung, geh demonstrieren, schreib dem IOC. Oder verbünde dich mit wegi82 und startet eine Unterschriftenaktion plus Umfrage. Meine Güte.....

  • Leider war ich aber immer der einzige im Verein & im Kreis, der dies auf den Meisterschaften geschossen hat. Ich wurde sogar belächelt, wenn ich im Verein nach Mitstreitern gesucht habe, um eine Mannschaft melden zu können. Als ich einmal als Junior auf der DM war, war ich auch hier der einzige Starter für meinen Verband.

    Für starke Nachfrage spricht das wirklich nicht. Sollten die unfähigen Funktionäre mal was richtig gemacht haben?

  • 3-Stellungskampf 3x40 (bei den Herren ja die olympische Disziplin).

    War ja mittlerweile auch bei den Frauen so. Jetzt gibt es dann nur noch ein 3x20 bei beiden Geschlechtern.


    Für starke Nachfrage spricht das wirklich nicht.

    War ja bei der Freien auch nicht anders.

    Bei den Stellungsbewerben merkt man halt sofort einen Unterschied. Im Gegensatz zu Luft wollen halt viele sich nicht den Spaß antun. Das merkt die Breite.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • In der Schweiz fristet das 50m-Schiessen im Spezifischen und das "olympische" Schiessen insgesamt ein Nischendasein. Es interessiert schlichtweg niemanden, wohl auch wegen dem Einstiegspreis.

  • In der Schweiz fristet das 50m-Schiessen im Spezifischen und das "olympische" Schiessen insgesamt ein Nischendasein. Es interessiert schlichtweg niemanden, wohl auch wegen dem Einstiegspreis.

    Ich denke, da sprichst du auch einen wahren Punkt an. Die Preise für die KK-Gewehre sind extrem teuer!

    Eine Neuwaffe würde ich mir niemals zulegen.

  • Teuer ja aber in der Relation zum Gehalt ist es gleich geblieben. Mittlerweile bekommt man aber auch mehr als früher um sein Geld.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • In der Schweiz fristet das 50m-Schiessen im Spezifischen und das "olympische" Schiessen insgesamt ein Nischendasein. Es interessiert schlichtweg niemanden, wohl auch wegen dem Einstiegspreis.

    Gut dass dort die GK Munition nichts kostet, sonst wäre der Schießsport in der Schweiz völlig bedeutungslos.


    Ich denke, da sprichst du auch einen wahren Punkt an. Die Preise für die KK-Gewehre sind extrem teuer!

    Eine Neuwaffe würde ich mir niemals zulegen.

    Die Schweizer Hersteller bringen ihre KK schon bei den aufstrebenden Auflageschützen problemlos unter, die Nachfrage scheint hier größer als das Angebot.

    Die Lager der Handler sind voll von preiswerten gebrauchten Waffen wird immer wieder behauptet, dass kann nicht falsch sein. Alternativen sind also geboten.

  • Ich halte es für eine sehr gefährliche Entwicklung, einen Sport von der offensichtlich mafiösen Struktur eines IOC abhängig zu machen.

    (Beleg dafür z.B. "Fifa und IOC beide Mafia-ähnlich")

    Das Problem ist, sobald eine Disziplin aus dem olympischen Canon herausfällt, fällt sofort die (z.T. staatliche) Förderung weg, die bis dahin "eingepreist" war.
    Es ist da übrigens vollkommen uninteressant, wie anspruchsvoll diese Disziplin ist - wichtig ist inzwischen nur noch der Show-Effekt für die Zuschauer. Die Sportler sind in dieser Welt Gladiatoren, die allein zum Vergnügen des zahlenden Publikums an Couch-Potatos zu tanzen haben, mehr nicht.

    Ich bin hier mit wegi82 einer Meinung: Es werden noch mehr Schießdisziplinen aus dem Canon rausfallen, denn Schießen ist für Zuschauer selten spannend (Ausnahmen: z.B. Biathlon, wo man am Fernseher mitfiebern kann, ob der Schuss sitzt oder nicht.) Und da hätten es die "Kirmesdisziplinen" auf reaktive Ziele (ich zitiere den hochverehrten Ex-Bundestrainer Aeply) wesentlich leichter zu punkten. Im wahrsten Sinne des Wortes.

    Da allerdings der Schütze dem anderen Schützen der fieseste Wolf ist (Präzisionsschützen vs. Dynamiker etc. pp.) und die Verbandsstrukturen - und nicht nur im DSB - verkalkt sind wie eine Waschmaschine in der Calgon-Werbung, UND die Schützen in den Vereinen (meinen eigenen nicht ausgeschlossen!) größtenteils Schlafschafe sind, sehe ich auf längere Sicht schwarz für das Schießen bei Olympia.

    Ich persönlich sehe für die Weiterführung des Sports mit erlaubnispflichtigen Schusswaffen nur die eine Möglichkeit: Viele, viele Schützen gewinnen, die auch eine WBK ihr Eigen nennen. Im Übrigen, auch die Luftikusse sollten sich nicht zu sicher fühlen: LuftPISTOLEN waren z.B. in der DDR hundepfui, selbst vor denen hatte die Verbrecherbande um die beiden Erichs eine Heidenangst.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • (Ausnahmen: z.B. Biathlon, wo man am Fernseher mitfiebern kann, ob der Schuss sitzt oder nicht.) Und da hätten es die "Kirmesdisziplinen" auf reaktive Ziele (ich zitiere den hochverehrten Ex-Bundestrainer Aeply) wesentlich leichter zu punkten. Im wahrsten Sinne des Wortes.

    Warum macht es dann niemand? Die Skifahrer zeigen ja schon über 40 Jahre wie es geht. Für den Anfang wird nicht mal ein DSB, DOSB oder IOC gebraucht, die kommen schon wenn eine neue Disziplin wirklich Erfolg hat.

    Sogar die Sommerveranstaltungen der Biathleten haben mehr Zuspruch als das vergleichbaren Diszipline bei den Schützen.

  • Ich denke, da sprichst du auch einen wahren Punkt an. Die Preise für die KK-Gewehre sind extrem teuer!

    Eine Neuwaffe würde ich mir niemals zulegen.

    Richtig, und für die Schweiz mit unserem Wehrsystem und dem Volkssport-Aspekt statt dem Leistungsfokus noch einmal extremer.

    Wenn man sich anschaut, wie bei uns jemand ins Schiessen reinkommt, gibt es eigentlich 3 "Pipelines":

    1. Haben einen Jungschützenkurs besucht - da wird dir eine Sig 550 zur Verfügung gestellt und damit auf 300m geschossen. Kommst du später wieder einmal auf das Sportschiessen zurück, ist der erste Impuls "ach damals haben wir das ja so gemacht, kaufe ich mal so eine".

    2. Sind während der Rekrutenschule auf den Geschmack gekommen - heisst, es steht entweder eine Sig 550, P220 oder Glock 17 "gratis" zur Verfügung, der Einstieg in die Richtung ist also recht offensichtlich.

    3. Sind in einem Schützenhaushalt aufgewachsen - früher war das Ordonnanzwesen noch präsenter als jetzt, d.h. zu 95%+ wird es entweder eine Sig 510, 550, P210 oder P220 als Einstiegswaffe gewesen sein.

    Dann gibt es noch allerhand Quereinsteiger, z.B. von Bekannten mitgeschleppt, irgendwann mal an einem Event mitgemacht oder seit Kurzem auch Leute, welche sich bzgl. dem Krieg sorgen machen und deshalb jetzt eine Waffe gekauft haben.

    Schaut man sich dann die Kaufpreise an, ist es auf den ersten Blick auch offensichtlich, was man benutzt. Gebrauchte K31, Sig 510 und P220 gibt es wie Sand am Meer für 200-500, die ehemaligen Armee-Sig 550 findet man gut für 1100-1400 und P210-2 gibt es ebenfalls in der Preissparte. Dann brauche ich einen Gehörschutz und vielleicht noch eine Augenklappe und ich bin ausgerüstet.

    Dem gegenüber brauche ich nicht nur das KK-Gewehr, welches auch gebraucht schon mal 2500+ kostet (wenn man überhaupt was findet - wenn's niemand schiesst, hört auch niemand auf und verkauft seine Waffe), sondern auch noch die restliche Ausrüstung wie Schiessbekleidung, gerade beim Dreistellungskampf auch mehrere Schaftbacken, Visierungen usw.

    Dafür schiesse ich als Hobbyschütze selbst mit 60 Rappen pro Schuss viele Jahre, bis ich die Kosten über die Munition ammortisiert habe.

    Gut dass dort die GK Munition nichts kostet, sonst wäre der Schießsport in der Schweiz völlig bedeutungslos.

    Das ist eben einer der Hauptunterschiede zwischen eurer und unserer Mentalität.

    Euer Schiesssport hat sich gezielt weg vom Militärischen bewegt, hier sind die beiden historisch, kulturell und finanziell eng miteinander verbunden. Abgesehen davon kostet die GK-Armeemunition hier in der Regel 50-60 Rappen pro Schuss.

  • Warum macht es dann niemand?

    Fang damit an!

    „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. “ (Afrikanisches Sprichwort)

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Fang damit an!

    Warum ich?

    Ich will nicht das Volk bewaffnen, genauso wie ich verstehen kann wieso Formel 1 oder Biathlon kein Breitensport werden können.

  • Ich bin hier mit wegi82 einer Meinung: Es werden noch mehr Schießdisziplinen aus dem Canon rausfallen, denn Schießen ist für Zuschauer selten spannend (Ausnahmen: z.B. Biathlon, wo man am Fernseher mitfiebern kann, ob der Schuss sitzt oder nicht.)

    Beim letzten Weltcup waren bei 12 Finals 42000 Views. So langweilig wie es immer dahergeredet wird ist es halt einfach nicht.

    Es ist nicht immer alles spannend wo irgendein Ziel umfällt. Genausowenig unspannend ist es wenn mit Luftpumpen auf ein stehendes Ziel geschossen wird.

    Gerade das neue Punktesystem macht es jetzt auch für Außenstehende weitaus leichter das Geschehen mitzuverfolgen.

    Das Mann gegen Mann, Frau gegen Frau, Mannschaft gegen Mannschaft ist für mich eine Weiterentwicklung im Schießsport. Der einzelne Schuss wird hier hervorgehoben.

    Ich persönlich sehe für die Weiterführung des Sports mit erlaubnispflichtigen Schusswaffen nur die eine Möglichkeit: Viele, viele Schützen gewinnen, die auch eine WBK ihr Eigen nennen.

    Das stimmt eventuell für Deutschland und andere Länder aber definitiv nicht für die restliche Sport-WELT. Deutschland ist da nur ein kleiner Teil davon.

    Fang damit an!

    Es wurde von Seiten der ISSF bereits damit angefangen. Jetzt muss halt der gemeine Schützenmichl das alles mal weitertragen. Aber ein "Habenwirnochniesogemacht" ist schneller umgesetzt als auf wirkliche Innovationen zu übernehmen. Und Nein - GK bei Olympia ist keine Innovation. Ebenso wenig ist die Innovation WBKs unter das Volk zu bringen. ;)

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián