Paralympics Tokio

  • Das Team braucht bestmögliche Unterstützung und Motivation.

    Unabhängig davon wer nun Recht hat, so kann man nicht weiter machen.

    Ich persönlich finde die Aussagen der Sportler glaubhaft.

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  • Noch zu den Vorwürfen selbst:
    - Erstens sind die vielfach und langanhaltend. Auch betreffen sie eine ganze Reihe von Sportler*Innen, nicht nur einen Einzelfall.
    - Zweitens haben die (angeblichen) internen Schritte im DBS nichts gebracht, haben also ersichtlich nicht gegriffen bzw. keine Befriedung bewirkt; damit ist der Verband jetzt selbst sehr massiv im Fokus und nicht nur ein einzelner Trainer. Ähnlich wie damals im Fall Larry Nasar der US-Gymnastikverband, wobei jene Vorfälle freilich erheblich (!) gravierender waren.
    - Drittens gehören die Vorwürfe zur Oberklasse, was Schwere und Intensität betrifft; nicht zur Spitzenklasse (das wären Körperverletzung[en], sexueller Missbrauch, massives Doping), aber durchaus zur oberen Gewichtsklasse.
    - Viertens sind sie durch eine ganze Reihe ernstzunehmender Medien gegangen und nach durchaus geleisteter journalistischer Recherche mit hoher Öffentlichkeitswirkung bekräftigt worden. Außer Sportschau noch Spiegel, Tagesspiegel, es kommt einiges zusammen.
    - Fünftens ist damit das Ansehen des Schießsports insgesamt in massiver Weise berührt, und damit ist auch das Gesamtinteresse des Fachverbandes DSB ggü. seinem "besonderen Mitglied" DBS berührt, die Zuständigkeit auch des DSB-Vizepräsidenten Ethik (das ist Prof. Markus Stumpf) und der DSB-Verbandsgerichtsbarkeit ist mithin gegeben. Nicht ggü. dem Rudolf Krenn unmittelbar (für den wäre zuständig sein Landesschützenverband, und im staatlichen Bereich der Wehrdisziplinaranwalt und das betr. Truppendienstgericht, dem unterstehen nämlich auch Soldaten im Ruhestand), wohl aber ggü. dem Behindertensportverband als solchem.

  • Lieber Carcano,

    der Titel des Thread ist Paralympics Tokio

    Ich freue mich für Natascha Hiltorp über das Ergebnis, sie hat vorher oft den undankbaren zweiten Platz belegt.

    Eine solche Gold Medaille ist grundsätzlich gut für den Schießsport.

    Was den Konflikt zwischen dem Bundestrainer und den Schützinnen und Schützen angeht, da kenne ich niemanden und kann nur lesen was geschrieben wird. Es ist offensichtlich so, dass Reden nicht reicht. Es ist eine Veränderung notwendig.

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  • Hm, ich frage mich aber auch, warum wird erst jetzt darüber berichtet…. vielleicht hat es ja auch etwas mit dem Ruhestand vom Sportdirektor des DSB zu tun … Der/die neuen sollen es wohl erledigen ….

    VG Oldgunner

  • Ich kann die Vorfälle und Probleme auch nur bestätigen und habe inzwischen auch meine Sicht dem Spiegel mitgeteilt. So wie ich weiß haben das inzwischen auch andere Ehemalige gemacht, sodass es inzwischen mehr als zwei Athleten sind, die sich beschweren.

    Meine kurze Einschätzung zum Verhalten des DBS: der DBS ist nach wie vor chronisch unterfinanziert und hat Angst, wenn sie Krenn nicht decken, dass die Bundeswehr ihr Engagement zurückfährt.

    Einige Trainingslager wurden ja komplett so finanziert, z.B. in Sonthofen. KK schießen auf der Bundeswehranlage, Übernachten in der Sportfördergruppe und die Trainer allesamt auf Wehrübung, sodass deren Gehalt auch vom Bund übernommen wird.

    Es geht hier also rein ums Geld und null um die Athleten. Quade jnd Hartleb hoffen, dass die Bundeswehr dieses Engagement auch in anderen Sportarten so einführt. Schau dir nur mal die aktuellen Trainer an. Krenn = ehemaliger Leiter Sportfördergruppe Schießen, Dietrich = sein Nachfolger auf dem Posten und früher Teamkollege von Krenn, Abele = ehemaliger Feldjäger, Physio Patrick = ehemaliges Mitglied der Sportfördergruppe unter Krenn als Trainer. Das ist ein eingeschworener Haufen.

    Der große Unterschied zwischen der Nationalmannschaft DSB und DBS ist der Unterbau mit Athleten. Bei den Nichtbehinderten Frauen gibt es in Deutschland 10.000e, die Luftgewehr schießen. Von diesen sind 100 in der Lage im Training und evtl im Wettkampf 395+ zu schießen. Behinderte Frauen, die Luftgewehr schießen und nach IPC Reglement klassifizierbar sind gibt es vielleicht in 15 Deutschland. Über 390 schießen davon 5.

    Wenn ich bei den Nichtbehinderten eine Athletin verprelle oder verheize stehen zehn neue parat, die ich über die Ranglisten direkt abgreifen kann. Im Behindertensport habe ich dann erstmal mehrere Jahre eine Lücke und muss mühsam jemand neues nachziehen.

    Das sieht man auch daran, dass bei SH seit Sydney keine deutsche Medaille mehr gab und bei Pistole seit Athen. Dass dieses Mal ein Pistolero dabei ist ist auch nur dem Umstand geschuldet, dass dieser Schütze als Junior noch bei den Nichtbehinderten gestartet ist und beim Übertritt in die Herrenklasse vom DSB aussortiert wurde und dann zum DBS weitergereicht wurde. Ansonsten wäre dieser Bereich tot.

  • Behinderte Sportler sind keine Sport-Soldaten.

    Die beschriebene Umgangsweise ist nicht mehr zeitgemäß, das konnte man früher so mit den Sportsoldaten machen.

    Der DBS braucht eigene Trainer und eine unabhängige Finanzierung.

    Das könnte man in Zusammenarbeit mit BISp und BMI organisieren.

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  • Das stimmt so leider auch nicht. Es gibt dort tatsächlich einen Sportsoldaten: Tim Focken. Dieser wurde in Afghanistan verwundet und ist seitdem als Berufssoldat Mitglied der Sportfördergruppe. Insgesamt gibt es im Haushalt der Bundeswehr drei solcher Plätze. Den zweiten hatte mehrere Jahre Maik Mutschke, der dritte war bisher unbesetzt.

    Auf Grund dieser Plätze für einsatzverwundete Soldaten in der Sportfördergruppe ist die Bundeswehr mit so viel Geld und Engagement bei den Schützen des DBS dabei.

  • Nein. Sogar ganz im Gegenteil. Im GEGENTEIL. Warum es das Gegenteil zur Folge hat / haben kann, geht aus dem Verlauf des Threads hervor.

    Sorry, aber das ist doch heute schon wieder von den meisten vergessen, das muss uns nicht gefallen ist aber so.


    Fünftens ist damit das Ansehen des Schießsports insgesamt in massiver Weise berührt, und damit ist auch das Gesamtinteresse des Fachverbandes DSB ggü. seinem "besonderen Mitglied" DBS berührt, die Zuständigkeit auch des DSB-Vizepräsidenten Ethik (das ist Prof. Markus Stumpf) und der DSB-Verbandsgerichtsbarkeit ist mithin gegeben. Nicht ggü. dem Rudolf Krenn unmittelbar (für den wäre zuständig sein Landesschützenverband, und im staatlichen Bereich der Wehrdisziplinaranwalt und das betr. Truppendienstgericht, dem unterstehen nämlich auch Soldaten im Ruhestand), wohl aber ggü. dem Behindertensportverband als solchem.

    Was mich hier interessieren würde: Ist das ein Problem der Schützen oder aller bzw einer Vielzahl Sportler im DBS?

    Einige Trainingslager wurden ja komplett so finanziert, z.B. in Sonthofen. KK schießen auf der Bundeswehranlage, Übernachten in der Sportfördergruppe und die Trainer allesamt auf Wehrübung, sodass deren Gehalt auch vom Bund übernommen wird.

    Was wären die Alternativen, Unterbringung in einem Hotel wo schon mit dem Frühstück der gesamte Etat für den Tag verbraucht ist?

    Als Trainer wäre für mich auch die Freistellung attraktiver als den eigen Urlaub zu verbrauchen und für ein Honorar von dem ich keine reguläre Reinigungskraft bezahlen kann zu arbeiten.

    Es geht hier also rein ums Geld und null um die Athleten. Quade jnd Hartleb hoffen, dass die Bundeswehr dieses Engagement auch in anderen Sportarten so einführt

    Ist dies nicht schon lange der Fall?

    Behinderte Sportler sind keine Sport-Soldaten.

    Die beschriebene Umgangsweise ist nicht mehr zeitgemäß, das konnte man früher so mit den Sportsoldaten machen.

    Wie immer man das verstehen soll?


    Das stimmt so leider auch nicht. Es gibt dort tatsächlich einen Sportsoldaten: Tim Focken. Dieser wurde in Afghanistan verwundet und ist seitdem als Berufssoldat Mitglied der Sportfördergruppe. Insgesamt gibt es im Haushalt der Bundeswehr drei solcher Plätze. Den zweiten hatte mehrere Jahre Maik Mutschke, der dritte war bisher unbesetzt.

    Sind diese drei Stellen wie die weiteren drei stellen für Beschäftigte (Zivilangestellte) und ich meine 15 Stellen für nicht BW Angehörige für alle Sportarten offen?

  • Die Alternative ist, dass der Verband die Kosten übernimmt und für seine Athleten entsprechende Trainingsbedingungen zur Verfügung stellt. Der Verband fordert ja von den Athleten auch einiges, dann muss er an so einer Stelle eben auch etwas zurückgeben.

    Der Cheftrainer erhält pro Tag 200 Euro Honorar plus Spesen - das ist für mich deutlich mehr als unsere Putzfrau pro Tag erhält. Zumal der Trainerstab bis auf Dietrich alle bereits Pensionäre sind und dementsprechend auch keinen Urlaub verbrauchen müssen. Davon unabhängig wussten die Trainer vor Antritt der Stelle was auf sie zukommt.

    Die drei Stellen sind nicht für Zivilangestellte, sondern für einsatzverwundete Soldaten wie Tim Focken oder Maik Mutschke, die inzwischen beide in der UffzLaufbahn sind.

  • Die Alternative ist, dass der Verband die Kosten übernimmt und für seine Athleten entsprechende Trainingsbedingungen zur Verfügung stellt. Der Verband fordert ja von den Athleten auch einiges, dann muss er an so einer Stelle eben auch etwas zurückgeben.

    Wenn es der Verband hat kann er es ja machen.

    Der Cheftrainer erhält pro Tag 200 Euro Honorar plus Spesen - das ist für mich deutlich mehr als unsere Putzfrau pro Tag erhält.

    Unsere auch nicht, sie kostet uns aber trotzdem mehr als die 200 von denen beim Trainer ja wohl auch noch was für den künftigen Kanzler, den heutigen Finanzminister abgeht.

    Zumal der Trainerstab bis auf Dietrich alle bereits Pensionäre sind und dementsprechend auch keinen Urlaub verbrauchen müssen. Davon unabhängig wussten die Trainer vor Antritt der Stelle was auf sie zukommt.

    Warum dann den Hinweis auf die Reserveübung? Wer als Trainer was verdienen will sollte eher beim Tennis anheuern aber bestimmt nicht bei den Schützen.

    Die drei Stellen sind nicht für Zivilangestellte, sondern für einsatzverwundete Soldaten wie Tim Focken oder Maik Mutschke, die inzwischen beide in der UffzLaufbahn sind.

    Da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt:

    Sind die drei Stellen für Berufssoldaten ausschließlich Schützen vorbehalten?

    Welche Sportler dürfen die drei Stellen für zivile Beschäftigte beanspruchen?

    Wer darf die 15 Stellen für nicht BW Angehörige besetzen?