Bundestag: Antrag zur Eignung nach dem Waffengesetz abgelehnt

  • Der Bundestag hat am Donnerstag, 4. März 2021, einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zur Regelung erteilter waffenrechtlicher Erlaubnisse im Rahmen des Waffengesetzes (19/17520) abgelehnt. Die Vorlage wurde mit der Mehrheit von CDU/CSU, SPD, AfD und FDP gegen das Votum von Bündnis 90/Die Grünen bei Stimmenthaltung der Fraktion Die Linke zurückgewiesen. Der Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Ausschusses für Inneres und Heimat (19/27022) vor.

    https://www.bundestag.de/dokum…09-de-waffengesetz-824822

    (Kein Grund zum Jubel )


    Zitat: Zeigt deutlich wo die Reise hingeht.

    Zitat:

    Viel Spaß, wenn die Grünen mitregieren, CDU/CSU werden das willig aufgreifen, wohlwissend das sie das dann ihrem Koalitionspartner in die Schuhe schieben können.

    Hätten wir LWB eine Lobby, müsste diese jetzt massiv in den Wahlkampf grätschen und ihre Mitglieder sensibilisieren und mobilisieren ihre ärgsten Feinde nicht zu wählen.

    Wer sich nicht muckt der wird nicht gehört.

    Quelle: Forum Waffen Online

    Wie steht das Forum zur Problematik die uns ab Herbst treffen wird?

  • Moinsen,

    Mit dem Thema "Überprüfung im Hinblick auf die persönliche Eignung in psychologischer Hinsicht" wollen die Grünen ein durch Gesetzgebung annähernd nicht lösbares Problem ins Waffenrecht bringen. Man kann vielleicht durch psychologische Begutachtung die Fallzahl senken, aber eben nie ausschließen, dass ein psychisch Kranker legal an eine Waffe kommt. Die waffenrechtliche Erlaubnis nach einem eingetroffenen Tatbestand zuverlässig zu entziehen mag ja funktionieren, aber das im Vorfeld zu verhindern, halte ich für annähernd unmöglich und die Forderung für blauäugig.

    Behördenpraxis heute - in der Luftfahrt hat man sich schon an das Thema psychische Erkrankungen wagen müssen: Piloten werden ja regelmäßig flugmedizinisch überwacht.

    Der Germanwings-Copilot, der über 150 Menschen in seinen erweiterten Suizid mitnahm, war psychisch krank, konnte diesen Tatbestand aber eine ganze Weile vor seinen Ausbildern und Fliegerärzten aktiv und erfolgreich verbergen.

    Nach dem Vorfall wurden also die Vorschriften für die flugmedizinischen Untersuchungen geändert und um einen Fragebogen ergänzt. Diese 20 Fragen müssen bei jeder Wiederholungsuntersuchung beantwortet werden. In der Hand eines erfahrenen Psychologen mag das ein Werkzeug sein, auf Unstimmigkeiten aufmerksam zu werden - aber mehr als das wurde durch die EASA und die nationalen Luftfahrtbehörden nicht umgesetzt. Wie gross ist jetzt der Sicherheitsgewinn?

    Die Gefahr, dass trotz gesetzlicher Regelungen ein psychisch Kranker (mit ausreichend Energie, mit der sowohl im Fliegerbeispiel, als auch beim Waffenerwerb gerechnet werden muss) eben doch durchrutscht, ist immer gegeben. Immer weiter die Gesetze zu verschärfen, ist keine Lösung.

    Keep calm

    and don‘t feed

    the Troll

    Einmal editiert, zuletzt von The Plinker (11. März 2021 um 09:53)

  • Man sollte einen Antrag einreichen, der beinhaltet, dass die Parteimitglieder einen fachlichen Eignungstest absolvieren, bevor sie Verantwortung über ein politisches Ressort übernehmen.

    Immerhin haben Fehlentscheidungen aus Inkompetenz u.U. weitreichende Konsequenzen, die weit am vorgegebenen Ziel vorbeigehen.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • The Plinker sieht das Problem dem Grunde nach, drückt es aber ganz falsch aus.
    Das Risiko ist NICHT - und war es nie -, dass manifest Verrückte sich kurzfristig erfolgreich verstellen, den zum Zweispitz gefalteten Papierhut und die Kindertrompete weglegen, die Hand aus der eingeschobenen Napoleon-Haltung herausnehmen, und danach strahlend mit WBK und MEW aus der Behörde abziehen, um alsbald Amok zu laufen.

    Das Problem ist, dass Menschen sich ändern, und das legale Waffenbesitzer (oft allmählich und schleichend, selten aber auch mal unvorhergesehen und schubweise) abdrehen, beim Zusammenbruch lebensweltlich fest geglaubter Frames plötzlich dekompensieren (die Bundespolizeibeamtin, die sich und ihre beiden Töchter in Bayern erschoss), oder dement werden. Das kann man durch eine Verschärfung anfänglicher Überprüfung (etwa nach österreichischem Muster) nicht verhindern. Insoweit wäre das nur symbolische Gutfühl-Gesetzgebung, die weit mehr belastet als sie nützen kann.

  • Man sollte einen Antrag einreichen, der beinhaltet, dass die Parteimitglieder einen fachlichen Eignungstest absolvieren, bevor sie Verantwortung über ein politisches Ressort übernehmen.

    Immerhin haben Fehlentscheidungen aus Inkompetenz u.U. weitreichende Konsequenzen, die weit am vorgegebenen Ziel vorbeigehen.

    Dann wären der Bundestag und die Landtage, in ihrer jetzigen Form, ziemlich leer.


  • Das Problem ist, dass Menschen sich ändern, .........

    Und den dem dass vielleicht auffällt für den findet man dann gleich wieder das D Wort.

    So ein Problem gibt es ja auch bei den Kraftfahrern, da erkundigt sich der Angehörige oder Nachbar was man da machen kann und wenn sie es dann wissen ist es doch nicht so schlimm weil man den Vater oder Opa nicht verärgern will. Wenigstens die weniger werdenden Landwirte haben das Glück das die Maschinen so komplex geworden sind dass die alten Herren da die Finger weglassen.

    Keine Aufregung der Karl hat auch das nicht verstanden.

  • The Plinker sieht das Problem dem Grunde nach, drückt es aber ganz falsch aus.

    Carcano, jetzt biste etwas falsch abgebogen. Das Luftfahrt-Szenario illustriert, dass sich Menschen mit einer Beeinträchtigung erfolgreich verstellen. Es illustriert auch, wie schwer Gesetzgebung erfolgreich umzusetzen kann, selbst wenn die berechtigte Personengruppe wiederkehrend gesundheitlich überprüft wird - der Fragebogen ersetzt keine Untersuchung, die gibt es da standardmässig erstmal nicht.

    Beim Waffenerwerb und -besitz hast Du sowohl Leute die erst danach streben, als auch Personen, die eine psychische Beeinträchtigung erwerben, die hast Du auch ganz richtig beschrieben. Was in diesem Bereich fehlt, ist eine wiederkehrende medizinische Beurteilung. Das ist der einzige Unterschied zu den Fliegern.

    Keep calm

    and don‘t feed

    the Troll

    Einmal editiert, zuletzt von The Plinker (11. März 2021 um 13:17)

  • ...

    Was in diesem Bereich fehlt, ist eine wiederkehrende medizinische Beurteilung. Das ist der einzige Unterschied zu den Fliegern.

    Die wiederkehrende medizinische Beurteilung fehlt? Bitte wie? 8| 8|

    Ist das Dein Ernst?

    Bekennender DSB-Schütze
    ------------------------------
    FWR, FvLW, pro-legal
    ------------------------------
    Ceterum censeo IANSAm esse delendam
    (Internet-Fundstück)

  • Carcano, jetzt biste etwas falsch abgebogen.

    Nein. Vielmehr habe ich dich - mit entsprechendem Signal und Winkerkelle - auf den Weg der Realität (das ist die da draußen) zurückgebracht. Weil die Realität mein Job ist.

    Nichteignungsfälle habe ich genügend. Gottlob nicht so arg viele, aber genug. Gerade heute wieder. Möglicherweise hat der gute Mann inzwischen einen Sparren locker (er *war* mal Verkehrspilot), möglicherweise auch nicht. Das wird nun letztlich eine Begutachtung explorieren müssen. Am besten nicht beim TÜV. ;)

    Carcano

  • Das ist eine nteressante Sichtweise. Und auf jeden Fall ein gesundes Ego.

    Was würde ich nur ohne dich machen? :/

    Rauchst Du irgendwas Interessantes?

    Keep calm

    and don‘t feed

    the Troll

  • Man kann vielleicht durch psychologische Begutachtung die Fallzahl senken, aber eben nie ausschließen, dass ein psychisch Kranker legal an eine Waffe kommt. Die waffenrechtliche Erlaubnis nach einem eingetroffenen Tatbestand zuverlässig zu entziehen mag ja funktionieren, aber das im Vorfeld zu verhindern, halte ich für annähernd unmöglich und die Forderung für blauäugig.

    Es geht nicht darum ein paar Bekloppte rauszufiltern, sondern um eine generelle Entwaffnung von LWB. Das dürfte mittlerweile doch eigentlich klar sein. Oder wie lässt sich erklären, warum Kriminelle und Clans zB im Görlitzer Park regelrecht geschützt werden.

    Ein psychologisches Gutachten würde Willkür Tür und Tor öffnen (was vermutlich auch so gewollt ist). Wenn dem Psychologen deine Nase nicht gefällt oder er/sie/divers Schießen einfach doof findet, gibt es halt eine negative Bescheinigung. Ich möchte den dann sehen der nicht wenig Zeit und Geld in ein Gerichtsverfahren investiert nur um seinem Hobby nachzugehen.

    Wie steht das Forum zur Problematik die uns ab Herbst treffen wird?

    Die meisten interessiert das hier nicht und leben nach Susi Sorglos "Es wird schon nicht so schlimm werden" ...

    Meine Meinung: Der Zug ist abgefahren. Die CDU wird gerade systematisch geschwächt, um die Grünen zu stärken. Der Einfluß der Grünen wird ab Herbst sehr groß sein. Aber man kann es gar nicht oft genug sagen. Die letzten deutlichen Einschränkungen für uns LWB kamen nicht von den Grünen!

    Reitschuster.de

  • Die letzten deutlichen Einschränkungen für uns LWB kamen nicht von den Grünen!

    Ich sehe das ähnlich.

    Wenn es hart auf hart kommt werden die Schwarzen den Grünen einige Brocken anbieten die Ihnen nicht weh tun und den grünen politisch Ansehen verschafft.

    Drei mal dürft Ihr raten wo das losgehen kann.........

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Drei mal dürft Ihr raten wo das losgehen kann.........

    Beim Tempolimit auf der BAB, das sehen sogar Waffenbesitzer ein, konnte man in den letzten Wochen in anderen Waffenforen lesen.

  • Tempolimit auf Autobahnen sind das geringste Übel.

    Ich fahr A99 und A94 und meistens gehts von der Verkehrsdichte schon nicht schneller. Und viele sind zu blöd, bei 130 km/h vernünftig zu fahren.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Wenn es Dich sowieso nicht betrifft, brauchen die anderen dort wo es geht auch nicht schneller fahren.