Gewehrschützen und Pistolenschützen

  • Hallo zusammen,

    ich weis nicht, ob meine Frage hier in der Rubrik richtig ist, aber nun zum Anfang:

    gibt es Sportschützen, die nur mit dem Gewehr was treffen und wieder Andere die nur mit der Pistole gute Ergebnisse erzielen, getreudem Motto von Loriot, wie Geiger nur geigen und Trompeter....

    oder ist das nur eine Frage der Spezialisierung? Was meint ihr? Gut ich habe schon Leute getroffen, die beides machen, erst 60 liegend schiessen und dann noch Freie Pistole, aber eher nur selten. Zu Mindest bei den sehr guten Schützen weniger, als bei den Hobby- Schützen vom Nachbar- Verein, wo fast Jeder alles schiesst. Gibt es da Unterschiede im Talent zwischen den sehr unterschiedlichen Schiess- Sport- Arten, oder könne man die Spitzenleute im DSB wie Junghähnel und Reitz auch umtrainieren, rein theoretisch? Was meint ihr dazu? Wer kennt sich da aus?

    Gruß Onkel Peter

  • in jedem spitzenbereich dürfte Talent und physiologische Eignung zusammen mit dem Willen der Weg zum Erfolg sein.
    Die große Kunst ist es einerseits, under Abertausenden den einen befähigten LG-Stehend frei Schützen zu finden und dann auch noch seine Begeisterung wecken zu können...

    Wo sich Bedürfnisse für Spitzenleistung überschneiden, kann natürlich ein Wechsel stattfinden.
    ME ist die Pistole als Sekundärdisziplin einfacher als z.B. LG, weil körperliche Auffälligkeiten weniger ins Gewicht fallen. bzw. was bei mir mehr ins Gewicht fällt und Gewehr verdrängt...

  • Hallo Daniel,

    ob jetzt Pistole oder Gewehr sollte glaube ich nach persönlicher Neigung des Schützen ausgewählt werden. Sonst produziert man ja schon den ersten Wiederstand beim Schützen.

    Im Zweifelsfall muss er halt an eine andere Fraktion abgegeben werden.

    Mit körperlichen Auffälligkeiten muss man sich rechtzeitig sehr intensiv auseinandersetzen. Es geht hier nicht nur sehr schnell in Frustbereich sondern auch ins Geld.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo Onkel Peter,

    man denkt das nur Spezialisten wirklich erfolgreich sein können, dem ist aber nicht so.

    Kleiner Auszug: BüMa - Meister Karl-Heinz Dangel aus Ulm war über mehrere Jahrzehnte in verschiedenen Disziplinen mit Lang u.- Kurzwaffe erfolgreich.

    Aktuell startet der Amerikaner Nick Mowrer mit der Freien Pistole, LP, und FG 3x40 auf internationaler Ebene, er hat Olympiabronce mit der FP, World Cup Bronce in 3x40 geholt und gehört zum Olympiateam mit der LP.

    VG JAG

  • JAG,

    das ist nicht die Regel, die Mehrzahl der Schützen fokussiert sich eher mit zunehmender Steigerung auf weniger Disziplinen. Zumindest wenn es um die Wurst geht.

    Das gegenteilige Beispiel ist Christian, Der schießt auf Olympia nur OSP obwohl er auch mit der LP mitmischen kann.

    Karl Heinz war einer der wenigen die das Kunststück fertig gebracht haben. Und sagen wir mal auf Nationaler Ebene redet Dir auch keiner rein, International hätte das nicht funktioniert.

    no.limits

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  • ich kenne selbst nur sehr sehr wenige die Beides gleich gut beherrschen, wobei einer davon sowohl mit der Lupi und auch mit dem LG oder KK schon mehrfach bei der DM auf dem Treppchen war. Die meisten anderen die ich kenne die Beides schießen kommen aus dem "Amateur" Bereich des Vorderlader Schießen, wo das wechseln zwischen den Waffenarten scheinbar gängiger ist als bei den reinen LG/KK oder LP/SpoPi Schützen.
    Was ich aber schon sehr oft festgestellt habe, das reine Gewehrschützen besser Pistole schießen als reine Pistolenschützen Gewehr.
    Ich glaube das hat was mit der prinzipiell Aufwändigeren Anpassung des Gewehres an den Schützen und die ungewohnten Gewehr Klamotten für den Pistolenschützen.

  • ich kenne selbst nur sehr sehr wenige die Beides gleich gut beherrschen,

    Hallo Omega24v,

    klar gibt's die aber wie Du auch erkennst sind solche Schützen sehr dünn gesät. Solche Schützen anzuführen ist nicht Zielführend.

    K-H Dangel der oben aufgeführt ist, hat mit Größen wie Werner Reiniger und anderen bei der NSG Stuttgart geschossen. Da waren manche EM, WM und Olympia tauglich.

    Dangel selbst war mehr oder weniger beruflich Schütze, er war in den 70iger und 80iger Jahren so was wie man Heute sagen würde ein Marketingmanager bei Walther und er hat die Top Schützen betreut. das erklärt vieles.

    Ist nicht negativ gemeint, nur die Umstände waren einzig.

    no.limits

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  • Als Gegenentwurf zu Dangel könnte ich mich selbst in den Ring werfen. Als Jugendlicher habe ich - wie das so üblich ist - das Gewehr in die Hand gedrückt bekommen. 3 Jahre habe ich erfolglos geschossen. Dann habe ich mit 16 durch einen Zufall und nach Diskussionen LP schießen dürfen, weil sonst die Mannschaft im RK geplatzt wäre. Ohne Training habe ich mit der Pistole mehr Ringe erreicht. 1 Jahr später schon auf der DM und noch ein Jahr später dort auf dem Treppchen und Kadermitglied. Das wäre mit dem Gewehr mit 100 Jahren Training nicht ansatzweise so gewesen. Es wäre ganz sicher nicht möglich, mich auf Gewehrdisziplinen "umzuschulen". Ich denke, die Disziplinen liegen so weit auseinander, dass sich das Talent nicht übertragen lässt.

  • Hallo,

    auch ich habe mit Lang.-u. Kurzwaffe am Anfang rum experimentiert, dann aber recht früh das Hauptaugenmerk auf Langwaffe gelegt, hat mir einfach mehr Spass gemacht.

    Wenn ich aber so darüber nachdenke, dürfte das größere Talent bei der KW liegen, ohne wirklich trainiert zu haben, kamen doch im WK ganz passable Ergebnisse zustande.

    Damit möchte ich sagen, zum Talent muss auch der Spaß dazu kommen, dann könnte es zünden.

    VG JAG