Da ist mir gerade wegen der letzten Beiträge im thread RE: Öffnung der Schießstände trotz Corona auf-/eingefallen, dass das deutsche Waffengesetz und auch das österreichische echt Sch... äh schlecht sind.
Zugegeben in Deutschland noch mehr als in Österreich.
Überbordend fein granuliert, um auch noch den letzten Winkel des denkbaren abzudecken, aber dabei wird von hochmotivierten, letztlich autoritär handelnden („ich weiss am besten was gut für dich bzw. euch ist“) Politikern vergessen, dass, wenn das Gesetz dann irgendwann auch vom geduldsamsten Menschen nicht mehr beachtet bzw. geachtet wird, es keinen Pfifferling mehr wert ist.
Aber es sind ja keine Empfehlungen die in Gesetzen stehen, sondern wenn man sich nicht dran hält sind es oft genug Straftaten, und trotzdem setzen da denke ich immer mehr Leute ihr Häufchen drauf. Außer z.B. den Leuten die mit Waffen eh nix am Hut haben oder eben, und das finde ich ehrenwert, Sportschützen, die nicht aufgrund von Obrigkeitshörigkeit mitmachen, sondern, auch bei allergröbstem Schwachsinn im Waffengesetz, weil sie zeigen wollen, dass sie sich an die Gesetze halten und man ihnen Vertrauen schenken darf. Es müsste als ideale Grundlage gegenseitiges Vertrauen sein!
Und da fängt dann meine Abneigung gegen eine ganze Zahl an Politikern an, die wiederum dort ihr Häufchen draufsetzen und die Schraube immer enger ziehen. Wahrscheinlich oder hoffentlich wohlwissend, dass nur eine geringe Anzahl an gesetzestreuen Waffenbesitzern die noch strengeren Regeln wieder einhalten wird.
Diejenigen, die unangemeldete Waffen, Teile davon oder Munition daheim haben ist das vollkommen egal was in dem Sch... Waffengesetz steht und fahren doch erstaunlich gut damit, sich nicht neue, schwerere Schränke kaufen zu müssen, bestimmte Trainingseinheiten vorweisen zu müssen, Waffen abzugeben haben, Magazingrößen zu beachten haben, Erwerbsstreckungsgebot usw.
Das ist im „freien Handel“ total egal und die ganzen Utensilien sind außer bei größerem Munitionsverbrauch wie wir ihn haben erheblich preiswerter und kurzfristiger zu beschaffen.
Ich hoffe inständig, dass es umsichtige Menschen in der Politik gibt, die verblendeten Waffenverbietern oder -einschränkern klar machen, dass es am langen Ende kontraproduktiv ist, fast oder alle Waffen verboten zu haben, sich endlich am Ziel seiner Träume zu sehen, alle Verbote oder Auflagen endlich durchgebracht zu haben um dann, wenn man noch etwas Restaufmerksamkeit besitzt, festzustellen, dass man einfach ignoriert wird und jeder macht was er/sie will. Sprich, es wird auch dann noch Waffen geben, aber wie z.B. in den meisten Teilen Großbritanniens bei den Kurzwaffen weiss keiner mehr wo die sind bzw. wer welche hat.
Und nun ist es ja so, dass über die EU auch etliche strenge Auflagen bislang of genug recht ungehindert sozusagen hintenrum, an den nationalen Lobbyverbänden bzw. Akteuren vorbei in die nationalen Waffengesetze durchgedrückt wurde und wird.
Da sollte man nicht nur drauf hoffen, dass eventuell via EU auch mancher nationaler Unfug aus dem Waffengesetz wieder gestrichen wird, weil er nicht im wirtschaftlichen Einklang mit EU-Verordnungen ist, sondern manches findet darüber erst seinen Eingang in nationale Waffengesetze.
Seit Mitte/Ende der 90er ist mir das z.B. für Belgien, Österreich, Frankreich oder die Schweiz aufgefallen (ja, auch als Partner der EU musste dort einiges ins Waffengesetz eingepflegt werden).
Ich hätte in den Ländern einfach mal so einen schön im Schaft zusammenlegbaren KK-Halbautomaten mit Muni, einen K98 oder eine Kurzwaffe in Teilen kaufen können, und wer hätte mich denn noch an der Grenze kontrolliert? Mit Schengen musste da aus Sicht der Bundesrepublik dringend etwas in den Waffengesetzen der Nachbarn passieren, und mit Politikern im Ausland, die mit liberalen Waffengesetzen nichts anfangen konnten, hatte man dort bzw. in EU Gremien willige Unterstützer.
Da müssen wir, wie z.B. die Verbände, viel mehr auf EU-Ebene zusammenarbeiten und nicht wie manchmal im kleinen im Forum gegeneinander, wo man sich übereinander lustig macht oder provoziert.
Gibt es denn in Brüssel eine vereinte Vertretung der EU-Sportschützenverbände?
Also wirklich mal eine Lobbyvertretung und nicht eine sozusagen kontinentaleuropäische Vertretung für olympisches Sportschießen?
Gibt es da wirklich nur solche Graswurzelbewegungen wie Firearms United die es geschafft und getan haben in Brüssel im politischen Getriebe etwas zu bewegen?
Wer glaubt, alleine national wäre etwas zu wuppen oder in unserem Sinn schlimmeres zu verhindern, hat die Hälfte der politischen Einflussmöglichkeiten verpasst.
Das geht in der EU vielen nationalen, sogenannten Nichtregierungsorganisationen so. Die haben oder werden sich auch EU-weit aufstellen müssen.