Schütze als Grüner?

  • Hallo liebe Forengemeinde!:)

    Kurz zu mir, ich bin Anfang 30 und ein Maschinenbauer aus Franken.

    Ich interessiere mich schon länger für den Schießsport (war auch schonmal mit ein paar Bekannten als Gastschütze zum Schießen). Da ich - beruflich bedingt - in der letzten Zeit viel um die Ohren hatte und es nun besser wird, spiele mit dem Gedanken mich nach Ende der Pandemie mal wieder intensiver mit dem Thema zu befassen.

    Mich reizt vor Allem die Kombination aus Feinmechanik, der Technik im Allgemeinen sowie des Fokussieren und Konzentrieren des Geistes auf den Schuss. Ich finde das extrem spannend.

    Da ich noch nicht weiß, welche "Disziplin" mir zusagt, interessiere ich mich eher für einen der größeren, älteren Vereine, da diese verschiedene Disziplinen anbieten.

    Ich würde mich sehr für eure Meinung zu meinem "Problem" interessieren: Politisch bin ich Grüner. Ich sehe den Schießsport jedoch - im Gegensatz zu vielen in der Partei, ich weiß - als pazifistisch an. Es stört mich daher nicht. In den Gesprächen während der Trainings, in denen ich war, kam es jedoch immer wieder aus zu Gesprächsinhalten, in welchen ich dem (als sehr konservativ empfunden) Personenkreis argumentativ diametral gegenüberstand. Ich hatte hierbei immer das Gefühl, als "Mitglied" nicht erwünscht zu sein, auch wurde einige Male erwähnt, der Schützenverein sei schon "voll" (gut, vllt. ist dem auch so gewesen, kann ich nicht beurteilen).

    Tendenziell reizt mich der Sport sehr, aber die "Tradition" nur sehr wenig bis gar nicht (Umzüge, Märsche, etc.).

    Wie seht ihr denn? Ist das dann einfach ein Ausschlusskriterium für mich oder meint ihr, dass es auch solche "wie mich" in den Schützenvereinen hierzulande gibt? Bekannte meinten, ich soll es ggf. mal beim Bogenschießen probieren - sicher auch spannend, aber eigentlich fand ich das Bedienen von Luftgewehr oder KK-Gewehr/-Pistole sehr spannend.

    Und eine zweite Frage, am Rande zum Thema passend: ich würde ungern eine Waffe besitzen (auch aus finanziellen Gründen), falls doch notwendig diese jedoch keinesfalls zuhause lagern wollen, sondern im Schützenverein. Ist sowas üblich? Also kann man sich Waffen auch längerfristig immer wieder mal leihen? Oder eigene dort "EInlagern"?

    Ich danke im Voraus! :)

    Ich vermute, "wir" sind im Schützenforum nicht übermäßig beliebt, aber ich dachte mal Fragen schadet ja nicht.

    Habt einen schönen Abend, bleibt gesund!:thumbup:

    Liebe Grüße,

    NavierStokes

  • Hallo NavierStokes (interessanter Nickname),

    eigentlich bedarf es dazu keiner Diskussion. Ein Grüner zu sein und Schießsport zu betreiben, schließt sich mMn. nicht aus, jedenfalls bei uns Schützen nicht. Die Frage solltest du eher in einem "Forum für Grüne" stellen;). Wir Sportschützen leiden eher unter Vorverurteilungen, auch geschürt von Vertretern deiner Partei. Aber vllt kannst du Aufklärungsarbeit leisten. Auch bei mir im Bekanntenkreis wird Schießsport mit Gewalt, Tod, Krieg in Verbindung gebracht. An der Stelle biete ich immer an, mich zu begleiten. Derjenige der beim Freie Pistole - oder Luftpistolentraining Anzeichen auf Gewalt, Krieg und Tod findet, bekommt 100€:P. Finden wird man meditative Ruhe und Leute die einfach friedlich ihrem Hobby nachgehen.

    dass es auch solche "wie mich" in den Schützenvereinen hierzulande gibt?

    Die Mitglieder in Schützenvereinen sind ein Schnitt durch die Gesellschaft, dort findet man Leute aller Couleur. Ich möchte es nicht beschönigen, aber Begeisterungsstürme solltest du nicht erwarten;) (Grund steht oben). Übrigens genauso wenig, wenn du dich als Rechter outen würdest.

    Ist sowas üblich? Also kann man sich Waffen auch längerfristig immer wieder mal leihen? Oder eigene dort "EInlagern"?

    Das kann es geben. Auch könnte ein Schützenfreund deine Waffe mitnehmen. Aber die Waffe mit Nachhause zu nehmen macht Sinn. Ich zB arbeite sehr viel an meinen Waffen (Griffbearbeitung, Abzugseinstellungen, etc.) oder mache (gerade jetzt zu Corona) Trockentraining. Auch zum Reinigen macht es Sinn.

    Aber als Neuling wirst du schnell feststellen, dass Schießsport nicht gleich Schießsport ist. Es gibt unwahrscheinlich viele Varianten. Da ist für jeden Geschmack was dabei.

    Reitschuster.de

  • Hallo NavierStokes,

    ich denke, dass die meisten Schützenvereine keine Probleme haben, dass du Grüner bist. Klar, ein paar Alteingesessene gibt's immer.

    Wenn du keinen Bock auf Schützenfeste und so hast, ist das normal auch kein Problem (obwohl die Feste mega Spaß machen, auch nüchtern, von den hübschen Festdamen ganz zu schweigen ;-)), du solltest dir nur vll nicht gerade einen sehr traditionsverhafteten Verein suchen, sondern eher einen der mehr auf das sportliche Wert legt. Und vll einfach mal "open-minded" und tolerant (das behaupten die Grünen immer von sich zu sein und fordern das immer von anderen) auf die Traditionen einlassen und nicht gleich vorverdammen und als rückständig oder gar rechts oder sonst was abtun.

    Es muss nicht alles schlecht sein an Altem und Traditionellem, manches ist auch bewährt und gerade in unseren schnelllebigen Zeiten für viele eine haltgebende Konstante (ähnlich wie Kirche für viele). Und vll muss man einfach mal in den sauren Apfel beißen und was mitmachen, dass weniger Spaß macht, aber auch zum Miteinander im Verein dazu gehört.

    Natürlich solltest du nicht im Verein gleich den Obergrünen raushängen lassen, sondern vll deine politischen Ansichten eher etwas zurückhaltend von dir geben oder einfach mal nix sagen. Dann sehe ich da wenig Probleme, dass du nicht akzeptiert werden würdest.

    Du wirst überrascht sein, aber in vielen Themenbereichen finde ich die Ansätze der Grünen gar nicht schlecht, besonders im Bereich Umwelt und zum Teil auch im Bereich Landwirtschaft. Innere Sicherheit aber ist nicht gerade die Stärke der Grünen.

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)

  • Von B90Grüne-Wählern gibt‘s glaub ich mehr als man denkt in den Vereinen.

    Wer welche Partei wählt bzw. wohin er/sie tendiert, bekommt man ja über die Jahre doch mit. Ob links, mitte oder rechts ist dabei aber weniger das Problem als reaktionäres Gehabe und Gelaber (und die gibt es wenig verwunderlich auch links aber so wie man es schon vermutet insbesondere rechts).

    Problemlos sind erfahrungsgemäß die Typen jedweder politischen coleur die nicht missionieren wollen oder wie beschrieben unreflektiert Blech reden bzw. nachplappern.

    Wenn die Chemie nicht stimmt, würde ich es mit einem Verein sein lassen. Als Vereinsmitglied hat man die unangenehmen Typen sonst häufiger um sich als einem lieb ist. Man hat ja auch Dinge gemeinsam zu erledigen, und wenn man dann beim Arbeitseinsatz zwar als Anpacker beim reaktionären Gegenüber Punkte sammelt gibt es immernoch nettere Zeitgenossen, mit denen man auch gerne mal zusammen ein Bier trinkt und wo einen die Gespräche aller Art auch weiterbringen und man sich nicht nur selber beruhigen muss.

    Besser wäre es dann z.B. dort vielleicht als Gastschütze aufzutauchen.

    Aber ok, bevor man die sozusagen Flinte ins Korn wirft kann man ja nochmal beim Vorstand (!) abklären wie sich wer sportlich einbringt und ob es Mannschaften für Rundenkämpfe gibt. Vorab sind auch Ergebnisse der Kreis-, Bezirks-, Gau- oder sonstwas Meisterschaften interessant. Vielleicht gibt es ja auch Leute die sich gerade sportlich betätigen und auf die blöde Stammtischfraktion im Verein auch keinen Bock haben.

    Kurz gesagt, bei sportlich aktiven Vereinen habe ich es bislang immer so erlebt dass die mit Vielfalt und neuen Ideen (z.B. Vereinsmeisterschaft Freie Pistole unter gleichberechtigter Einbeziehung „Freie Luftpistole“ (auf verkleinerte Scheibe und Zentrumswertung), aufstellen einer Mannschaft für Meisterschaften, Trainer besuchen oder einladen, gemeinsame Besuche überregionaler Wettkämpfe etc.) recht problemlos zurechtkommen. Zumindest kann man sich über alles unterhalten.

    Keine Waffe zu Hause haben zu wollen ist aus vielerlei Gründen verständlich wenn auch in meinen Augen umständlich bzw. auf längere Sicht wenig zielführend.

    Unüblich ist es jedenfalls nicht, keine eigene Waffe zu besitzen und auch in einem Verein schießen zu gehen.

    Dann sollte es bei Feuerwaffen auf jeden Fall ein Verein mit Tresorraum sein, der Dir eine eigene Waffe zur Verfügung stellen kann. Diese Vereine bewegen sich dann aber oft schon auf dem Niveau eines Landesleistungszentrums bzw. einem Stützpunkt für Landeskader.

    Natürlich gibt es auch Vereine ohne olympische oder internationale Ambitionen mit Tresorraum, aber die sind eher selten.

    In eindeutig wettkamporientierren Vereinen kann man dann aber auch vollends dem Schießsport fröhnen.

    Freundlich gesagt gibt es aber auch dort „schwierige“ Zeitgenossen - insbesondere die Klientel der Erbsenzähler, für die der Sport und die jederzeitige haarkleine Einhaltung der Wettkampfregeln oder das peinlich genau einhalten der Trainingsauflagen verpflichtend sind und die einen so früh als möglich in den Wettkampfbetrieb eingliedern wollen.

    Auch das kann ziemlich äh anstrengend sein.

    Ich bin z.B. gerade Mitglied in einem kleinen Verein der nur Druckluftstände besitzt und wo sich ein oder zwei mal pro Monat (vorvWettkämpfen auch öfter) eine handvoll unterschiedliche Schützen findet, die auf verschiedenen anderen Ständen Feuerwaffen schießen geht. Die Feuerwaffenschützen bringen dann für die Schützen ohne WBK Waffen und Munition mit.

    Um ohne eigene (Feuer-)Waffe und ohne zu viel Vereinsgedöns dem Hobby frönen zu können, wäre mein Tip:

    ersteinmal einen Schützenverein ohne verpflichtende Traditionsabteilung, und mit Fokus auf Sport suchen, der aufgeschlossen gegenüber Feuerwaffen ist und einen zumindest auf Anfrage unter Anleitung sofort damit schießen lässt.

    Dort kann man in das Thema Sportschießen über etwa ein halbes Jahr hineinkommen.

    Wenn man doch Interesse an einer Druckluftwaffe gewinnt, kann man sie kaufen, und dann eventuell im Verein zu oder auf jeden Fall daheim parken, und die braucht keinen massiven Schrank sondern im einfachsten Fall einen abschließbaren Koffer.

    Zwischendurch, unabhängig davon ob man mal eine eigene Feuerwaffe haben will, würde ich an Deiner Stelle die Waffensachkunde machen. Das öffnet einem in Gastvereinen Tür und Tor, weil die, ohne einen zu kennen, sehen, dass man Kenntnis von den Grundlagen im Umgang mit Feuerwaffen hat.

    Innerhalb des ersten halben Jahres kann man auch überlegen, ob es nach einem Jahr eine eigene Feuerwaffe werden soll.

    Wenn ja, kann man sich überlegen, ob es weiter dieser aktuelle Verein sein soll oder ob man sich nach 1/2 Jahr z.B. als Einzelmitglied im BDS bewirbt. Aber das kann und will man vielleicht sowieso da andere Schützenverbände noch weitere Disziplinen bieten.

    Grundlagen hat man ja schon gelernt und dann kann man sich, wenn der erste Verein nicht passt, auch einen Schießstand mit Leihwaffen suchen. Das geht zwar auch ohne Verbandsmitgliedschaft, wenn man eh nur Leihwaffen schießen will, aber erfahrungsgemäß machen Wettbewerbe so viel Laune dass man gerne zumindest an ein paar wenigen Terminen im Jahr daran teilnehmen möchte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Strindberg (10. November 2020 um 11:37)

  • Unser Landesvater Kretschmann (Baden Württemberg) ist auch im Schützenverein.........

    Bei dem ist aber eh fraglich, ob er ein "richtiger Grüner" ist ;) (wenn man z.B. so seine Wirtschaftspolitik verfolgt) und zum Anderen hat eine solche Mitgliedschaft oft auch andere (Hinter-)Gründe. Aktiver Sportschütze ist er aber meines Wissens nicht. Aber ich möchte ihm da auch nichts unterstellen. Wir hatten nur bei uns schon mal einen Landrat aus unserem Ort, der bei uns MItglied war (wir sind auch der einzige Schützenverein im Ort), sich bei Versammlungen oder am Stand aber nie blicken lies und 3 Tage, nachdem er sein Amt aufgegeben hat, hatten wir die Abmeldung.:(

  • ob er ein "richtiger Grüner" ist

    Na ja, was ist schon ein "richtiger Grüner"?

    Viel interessanter finde ich aber, dass hier offensichtlich alle Jahre wieder so ein wie nach 'Lehrbuch' mit nahezu allen kontroversen und provokanten Klischees und Vorurteilen versehener Beitrag auftaucht und fast alle sofort meinen, sie müssten wieder mal ganz besonders schnell über das Stöckchen springen. Aber klar, wir sind ja alle auch edel, hilfreich und gut und oft auch ziemlich bräsig.

    Und ja, ich habe da auch einen nicht ganz unbestimmten Verdacht. Ist ja schliesslich wie schon gesagt auch nicht das erste Mal.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen - in Finnentrop ist dunkel, in Küntrop noch viel mehr

  • mit nahezu allen kontroversen und provokanten Klischees und Vorurteilen versehener Beitrag auftaucht und fast alle sofort meinen, sie müssten wieder mal ganz besonders schnell über das Stöckchen springen. Aber klar, wir sind ja alle auch edel, hilfreich und gut und oft auch ziemlich bräsig.

    Ich habe heute Morgen auch einen Moment gezögert, weil ich auch genau diesen Gedanken hatte. Aber ich habe mich entschlossen über das (scheinbare) Stöckchen zu springen, weil ich 1. noch daran glaube, dass uns nicht jeder verarschen will, und 2. wir sonst bei zuviel Misstrauen das Forum dicht machen können.

    So lange wir uns nicht aufhetzen lassen, ist alles gut. Ich gehe aber davon aus, dass früher oder später unser Sergej etwas Benzin ins Feuer kippen wird.

    Reitschuster.de

  • Hallo Jack,

    weil ich 1. noch daran glaube, dass uns nicht jeder verarschen will, und 2. wir sonst bei zuviel Misstrauen das Forum dicht machen können.

    sehe ich im Prinzip ja auch so,

    nur findet man hier im Archiv inzwischen etliche dieser 'Meisterwerke' und sie ähneln sich in ihrer Machart und Ausdrucksform doch erstaunlich.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Sagt mal Brüder und Schwestern, was für eine Neurose plagt hier eigentlich manche?

    Die Provokation auf die ich hier anspringe („Stöckchen“!) kam ja nun von Leuten die sich schon länger mit qualitativ teilweise eher abgründigen Beiträgen beteiligen und nicht vom Fragesteller hier im thread.

    Und wenn es so ist dass dieser Mensch schon früher einmal die Gemüter mancher anscheinend wenig gelassener Foristen erhitzt hat, na und?

    Das Forum und die Beiträge sind öffentlich und wer weiss, vielleicht findet jemand, der hier ohne angemeldet zu sein vorbeischaut ja auch etwas, was ihn/sie für dieses Forum und/oder unseren Lieblingssport begeistern kann.

    Das Gemoser kommt in meiner Phantasie genau aus der Stammtischecke, die so viele Leute in Vereinen vergrault.

    Aber ok, damit kann ich hier leben, da der Großteil dessen was hier im Forum kommt sehr lesenswert ist!

  • Es würde mich überraschen, wenn bei einem Interessenten, der sich um die Aufnahme in einen Verein bemüht, nach der politischen Ausrichtung gefragt würde, ich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen. Andererseits ist klar, dass eine Partei, die ein Schusswaffenverbot ausdrücklich in ihr Parteiprogramm schreibt, nicht gerade beliebt ist bei den Schützen. Aber kann man eine offizielle Parteimeinung so ohne weiteres einem einzelnen Anhänger dieser Partei anlasten? Das war eine allgemein gestellte Frage, denn es dürfte keine Partei in diesem Land geben, mit deren Programm deren Anhänger zu 100% einverstanden wären.

    Was das Aufbewahren von Waffen im Verein betrifft, die einem Schützen gehören - Das mag in Einzelfällen zwar möglich sein, aber was ist das für ein Schütze, der aus prinzipiellen Gründen keine Waffe zu Hause haben will? Das ist in meinen Augen ein Widerspruch in sich. Und das dürfte bei dem Verein vermutlich nicht gut ankommen. Es gibt aber einen anderen, in meinen Augen wichtigeren Grund. Der Verein dürfte wenig Sinn darin sehen, einem Schützen dauerhaft eine Waffe zu leihen, nur um dem Betreffenden Kosten zu sparen. Die Vereinswaffe verschleißt auf Vereinskosten und steht auch nicht für Anfänger zur Verfügung.

    Leihwaffen sind aus meiner Sicht dazu gedacht, dass Neulinge Waffen kennen lernen, lernen, damit umzugehen und - ganz wichtig - die Unterschiede zwischen der verschiedenen Waffen kennen lernen, damit sie sich aufgrund fundierter, eigener Erfahrung später eine eigene, für sie selbst passende Waffe zulegen zu können. Fehlkäufe sind gerade bei Waffen schwer bis gar nicht zu korrigieren.

    Klaas

  • Nun gibt es wie ich schrieb auch viele gute Gründe die Waffe/n nicht daheim aufzubewahren.

    Der Partner/in macht nicht mit.

    Regelmäßige Umzüge (schwere Tresore).

    Kein Geld (teure Tresore).

    Man kann gut zum Verein, aber die Waffe kann man nicht gut mitnehmen (z.B. Verein in der Nähe der Arbeitsstelle aber 50km von daheim)

    Usw.

    Ich empfehle nach einer Weile in der einen auch der Sportdirektor und der Präsident und wer sonst noch was zu sagen hat, kennenlernen konnten, einfach mal zu fragen, ob man eventuell eine eigene Waffe auf Vereins-WBK kaufen und im Verein hinterlegen kann.

    Und da weiss ich dass es Lösungen gibt.

    Der Verein könnte z.B. sagen, dass man dem Verein - falls er noch Kontingente frei hat und überhaupt noch eine weitere Waffe bekommt, was aber bei Mitgliederzuwachs kein Problem ist - eine Waffe schenken könnte, die man natürlich, so wie andere aber auch, gerne nutzen darf. Oder es ist ein Waffengeld von ein paar Euro pro Nutzung zu zahlen, womit die Waffe dann peu à peu finanziert wird.

    Da gibt es sicher noch andere kreative und gesetzeskonforme Lösungen für die sich ein Vereinsvorstand begeistern kann.

  • Das Eingangsposting ist doch wie aus dem Lehrbuch.

    Wer grün ist und so denkt wie der "User" in Posting #1 schreibt keine derartigen Threads in einem Forum.

    Da braucht man nicht drüber reden oder schreiben. Man machts einfach.

    Hier wirft einer einen Knochen hin (siehe Troll Sergej) und lacht sich ins Fäustchen, wenn jemand drauf anspringt.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Hallo miteinander! Danke für das tolle Feedback!

    Bzgl. des Namens - ist eine Referenz auf das mathematische Modell zur Beschreibung von Strömungen (bei Interesse Wikipedia). Faszinierende Thematik wenn man sich damit befasst und die Grundlage für fast alle Strömungstechnik heute.

    Freut mich tatsächlich zu hören, dass ich nicht so selten bin wie befürchtet - zumindest so weit ich euch verstanden habe. Auch Danke für die Tipps - dann versuche ich, eher einen "Sportverein" als einen "Traditionsverein" zu finden. Das klingt super.

    Wenn es schon einige dieser Threads gab möchte ich mich entschuldige - ich hab intensiv gegoogelt aber nichts Vergleichbares gefunden. Provokation war keinesfalls das Ziel. Ich hatte wirklich nur Fragen zum EInstieg in den Sport.

    Da ich drüber bin nach der Pandemie mir dann einen Verein zu suchen würde ich gerne noch ein paar Fragen adressieren, vllt. mag noch jemand helfen:

    • Meintet ihr man sollte zunächst mit LuPo anfangen? Gibt sowas der Verein vor wie man startet? Die Male, die ich schon war, waren wie gesagt mit Bekannten und gingen eher in die Richtung "Hey probier mal das hier", aber es war kein "üblicher Einstieg eines Neuschützen"
    • Aus den Gesprächen von damals weiß ich, dass man eine Schulung braucht - ist das auch notwendig wenn ich als Gastschütze da bin?
    • Sonst irgend ein guter Einsteigertipp, den man beachten sollte?

    Danke vorab!

    Freundliche Grüße,

    NavierStokes

  • Wie und mit welchen Schusswaffen Du startest, hängt in Deinem Fall, da Du keine besitzt, ganz klar vom Verein ab.

    Gesetzliche Einschränkungen gibt es da üblicherweise nur für Personen unter 18 Jahre.

    Dass da mehr geht, da konntest Du ja schon wegen Deiner Begleitung reinschnuppern, die Waffen mitgebracht hat, weshalb Du auch noch anderes Material ausprobieren konntest - auch Schützen zeigen gerne was sie besitzen, wenn sie etwas Vertrauen gewonnen haben.

    Man muss nicht unbedingt vorab wissen, ob man eine WBK (Waffenbesitzkarte für erlaubnispflichtige Waffen) anstrebt.

    Ich rate mal, dass in etwa die Hälfte der Anfänger ab 18 erstmal nur schauen will ob und was Spaß macht.

    Es gibt verschiedene Schützenverbände, und der nach Anzahl der Mitglieder größte ist der DSB, über den Sportschützen auch an Olympischen Spielen teilnehmen können.

    Je nachdem welchem Verband der lokal ansässige bzw. von Dir gewählte Verein angehört wird man vom Verein bei diesem Verband als mittelbares Mitglied gemeldet. Manche Vereine bieten auch mehrere Verbandsmitgliedschaften an, wobei das nicht heißen muss, dass das besser oder schlechter ist. Es kommt halt auch immer darauf an was man (in dem Fall dann Vorstand und Mitglieder) daraus machen.

    All das kostet Geld. Die Vereine sind abgesehen vom Beitrag zum Verband in der Gestaltung ihrer Mitgliedsbeiträge frei.

    Regional nehmen sich die Vereine aber selten etwas und pendeln sich auf ähnliche Beiträge ein.

    Man sollte sich aber nicht scheuen nach den Beträgen im einzelnen zu fragen, bevor man da irgendein Aufnahmegesuch unterschreibt.

    Da gibt es nämlich z.B. immense Unterschiede bei der Aufnahmegebühr. Teilweise kostet es nichts (verdächtig, da wird möglicherweise aus irgendeinem Grund händeringend nach Mitgliedern gesucht). Teilweise zwischen 20-100 Euro. Manche verlangen auch 250 oder 500 oder mehr. Interessant sind auch Varianten wo man keine Aufnahmegebühr sondern die ersten 2 Jahre einen höheren Mitgliedsbeitrag zahlt.

    Wie gesagt, da sind manche Vereine sehr kreativ. Blöd bis unverschämt ist es, wenn Vereine relativ passable Beiträge nennen, dann aber herauskommt, dass der Verein keinen eigenen Stand besitzt und er sich woanders einmietet - das muss man dann noch extra zahlen. Oder der Verein hat sogar eigene Stände und auch als Mitglied muss man den vollen Betrag eines Gastschützen zahlen. Da hat man nichts gewonnen.

    Der Großteil der Vereine, insbesondere in ländlichen Gegenden, ist aber bei den Beiträgen erfreulich moderat.

    Klingt komplex, ist es aber eigentlich nicht. Ich versuche nur mal vorher die möglichen Fallstricke aufzuzeigen.

    Ok, meiner Erfahrung nach findet sich bei den sportlich orientierten Vereinen jemand, der Dich an die Hand nimmt und mit Dir üblicherweise anhand von Druckluftwaffen ersteinmal auslotet, ob Du Lang- oder Kurzwaffe schießen würdest.

    Wenn Du da schon Ideen hast, umso besser. Aber lass Dir zeigen was es so gibt und was geht. Da kann man dann auch unverblümt und freundlich nach Feuerwaffen fragen, falls man möchte, dass die Reise auch (!) dort hingeht.

    Würde die freundliche Frage danach gleich abschlägig beschieden, weiss man bescheid. Das muss übrigens nicht per se eine schlechte Antwort sein, wenn Feuerwaffen (erstmal?) abschlägig beschieden werden. Der Ton macht wie immer die Musik.

    Ich hab mich z.B. obwohl ich wusste, dass es ganz klar Feuerwaffen werden sollen, ersteinmal ausgiebigst mit Druckluftwaffen und dann speziell mit Luftpistolen beschäftigt. Das übt und macht Laune, und immernoch ist ganz klar Luftpistole mein Favorit - das liegt vielleicht auch daran, dass ich da die besseren Möglichkeiten zum Schießen habe :)

    Mit der Technik bei Druckluftwaffen kann man sich jedenfalls schon ordentlich austoben. Feuerwaffen eröffnen dann nochmal weitere technische Apekte und sind eine ganz neue bzw. andere Herausforderung beim Schießen, man profitiert aber auch dort ganz klar von den Erfahrungen die man beim Schießen mit Druckluftwaffen gesammelt hat.

    Anders gesagt, Druckluftwaffen schießen ist keine vertane Zeit, selbst wenn die Reise zu Feuerwaffen gehen soll.

  • Erstmal würde ich mir klar machen, welche Art von Waffe. LG und LP sind, was Auflagen, Aufbewahrung und Genehmigungen und so betrifft, vergleichsweise unproblematisch. Auch was die Kosten betrifft, sind die am günstigsten (also in Punkto Verbrauchsmaterial Munition bzw. Geschosse, Anschaffung betracht ich mal nicht). Zudem findest du in den meisten Dörfern einen Verein.

    Wenn du eher Richtung Feuerwaffe tendierst, gibt es mehrere verschiedene Verbände wie den BDMP und so weiter.

    Da würd ich mich vorher schlau machen, was die anbieten. Bei Feuerwaffen kostet halt je nach Munition der Schuss schon mal gut und gerne 1 -2 € und auch der Waffenschrank ist nicht gerade günstig. Also auch ein finanzieller Punkt, auf den man schauen sollte.

    Spaß macht beides, hängt von den Vorlieben ab

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)

  • Och, ich denke schon :)

    Gebrauchtwaffen will halt nicht jede/r. Da gibt es unterschiedliche Gründe, und es gibt auch genug Gründe warum andere mit Gebrauchtwaffen glücklich sind.

    Aber es gibt ja auch noch andere Nutzungsmodelle, die sich daraus ergeben.

    „gunsharing“ z.B., da ist halt nur doof, dass die gesetzlichen Bestimmungen zur Leihe recht unflexibel sind, was dann bei dem gemeinsame-Waffe-Projekt eines Schützenbruders mit mir dazu führte, dass wir nun doch jeder eine eigene Waffe des gleiche Modells haben und uns die eine Waffe, die bei mir geblieben ist, nicht mehr teilen.

    Das macht auch mal wieder klar, dass eine Leih- oder Vereinswaffe wohl nur ein Kompromiss bleiben wird. Bessere Ergebnisse liefert eine rundherum angepasste Waffe, und vor Trainings und Wettkämpfen ist es erheblich weniger hinderlich, einfach in den heimischen Tresor greifen zu können und nicht erst woanders die Waffe abzuholen und eventuell danach dort wieder hinbringen zu müssen.

    Wenn die Waffe aber erlaubnisfrei ist (Druckluftwaffe mit weniger als 7,5 Joule), und man z.B. im Verein eine eigene Waffe besitzt, dann geht das recht problemlos. Vor Wettkämpfen nimmt man die Waffe halt mit nach Hause. Hilfreich ist dann auch, wenn man jederzeit an die Waffe rankommt. Liegt die im Verein im Tresorraum, in den man nicht ohne Waffenwart hineinkommt, ist die Sache mit der eigenen Waffe im Verein spätestens auf lange Sicht aber wenig bis nicht praxistauglich.

    Einmal editiert, zuletzt von Strindberg (11. November 2020 um 13:11)