unterschwellig, gefährliches Sportschießen

  • Sportschützen haben es schwer akzeptiert zu werden.
    Zum einen, weil es immer wieder einmal unentschuldbares Fehlverhalten einzelner Schützen gibt, Fehlverhalten bei der Waffenlagerung oder unzulässiger Waffengebrauch und
    weil immer wieder unterschwellig in Medienbeiträgen, vielleicht ohne besondere Absicht, aber dennoch nachteilig für das sportliche Schießen über Sachverhalte berichtet wird, in denen mögliches Fehlverhalten von Sportschützen suggeriert wird.
    Ein Beispiel lieferte gerade die regionale Presse mit einem Bericht über einen zehn Jahre zurückliegenden Doppelmord.
    In dem wird u.a. ausgeführt:

    …..Der Täter stand auf der Treppe, das ergibt sich aus dem Schusswinkel.“ Und der Mann dürfte zumindest Sportschütze gewesen sein, denn das zweite Opfer hat er aus der Bewegung tödlich getroffen. Mit einem Schuss. Dafür braucht man Erfahrung.“…..

    Beide Opfer wurden auf nahe Distanz tödlich getroffen. Das verwendete Kaliber war 9mm.

    Das Geschehen ist furchtbar. Dies zu berichten ist legitim aber die die Vermutung einer Sportschützenqualifikation ist es nicht. Und was bedeutet diese „Leistungshöhe“?
    Eine Formulierung, wie „ein geübter Schütze“ wäre dem Kenntnisstand angemessen.
    Dies ist ja nicht das erste Mal, wo in einem Artikel zu lesen ist, dass Sportschützen dieses oder jenes getan haben oder die Gelegenheit hätten etwas zu tun.
    Es ist das stete Wiederholen das sportliches Schießen ein gefährliches Tun ist und die allgemeine Sicherheit gefährdet, was unserem Sport auf Dauer schaden kann.

    Mich erinnert dies an den Geschichtsunterricht und an Cato den Älteren, geboren 234 vor Christi, von dem berichtet wird, er hätte im römischen Senat jeden seiner Beiträge mit dem Satz beendet hat:
    „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.“

    Es ist das stete Wiederholen, welches geeignet ist die Bewertung eines Sachverhalts zu verändern.
    Was ist zu tun?
    Ich werde wohl (oder auch nicht) einen Leserbrief schreiben um auf die unzulässige Vermutung aufmerksam zu machen. Aber das ist vermutlich der falsche Ansatz, weil jede unberufene Nase sich dann ebenfalls berufen fühlen könnte, nun gegen das sportliche Schießen zu Felde zu ziehen.
    So ist es wohl am besten, wenn man die Faust in der Tasche ballt und das Ganze unwillig hinnimmt.
    Ein weiterer Artikel ist mir noch aufgefallen.
    Er erschien am Freitag in der WELT und trägt den Titel: Deutschland hat Angst und greift zur Waffe (von Steffen Fründt). Auch dieser Artikel ist lesenswert, wenn für Sportschützen auch nicht amüsant.
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Warum immer diese Fokussierun auf das (Sport-)Schießen?
    Der Pferdesport hat wesentlich mehr - auch tödliche - Unfälle zu bieten.
    Boxen ist permanente Körperverletzung. Man schaue sich nur dieses menschliche Wrack an, was mal Muhammad Ali / Cassius Clay war.
    Autorennen: Was hat Niki Lauda für ein Gesicht? Und der hat noch Schwein gehabt!
    Etc. pp.
    Schießsport ist nach Schach der wohl für die Gesundheit ungefährlichste Sport überhaupt.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Sportschützen haben es schwer akzeptiert zu werden.
    Zum einen, weil es immer wieder einmal unentschuldbares Fehlverhalten einzelner Schützen gibt, Fehlverhalten bei der Waffenlagerung oder unzulässiger Waffengebrauch und
    weil immer wieder unterschwellig in Medienbeiträgen, vielleicht ohne besondere Absicht, aber dennoch nachteilig für das sportliche Schießen über Sachverhalte berichtet wird, in denen mögliches Fehlverhalten von Sportschützen suggeriert wird.
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    Ich habe früher immer gedacht, dass es eine Verschwörung gegen Sportschützen geben muss. Mittlerweile denke ich, dass es (in den meisten Fällen) nur an der Unwissenheit liegt.

    Man müsste Leute auf der Straße fragen: "Was stellen Sie sich unter Sportschießen vor?"

    Ich behaupte, dass die Meisten sich ältere (kauzige) Herren (nichts gegen ältere Herren;)) mit großkalibrierigen Waffen vorstellen, die in ihrer Freizeit Krieg spielen. Von den Medien wird das Thema gerne aufgenommen und entsprechend verarbeitet, siehe hier:

    Waffen sind mein Leben Dokumentation im Ersten über das Leben mit Waffen

    Die Leute sehen dies und fühlen sich bestärkt. vielleicht bekommen manche sogar Angst, weil der nette Nachbar von neben an einen Keller voller Waffen hat.
    Der Kreis schließt sich.
    An Ligaschützen wie sie in dem MDR Bericht dargestellt werden, denkt vermutlich keiner. Und genau dies könnte uns irgendwann den Sport kosten. (Wobei ich nicht glaube, dass die Druckluftdisziplinen jemals aussterben werden.)
    Ich bin dem MDR deshalb sehr dankbar. Besonders weil der Fokus auf junge Leute und Frauen lag! Unser Sport wird dynamisch und spannend dargestellt. Den Leuten muss vermittelt werden, dass die Masse der Sportschützen eben keine Hobby-GSG9-Bundespolizisten sind, sondern den Sport so oder so ähnlich betreiben wie im Bericht dargestellt. Zumal so Schützinnen wie Frau Pfeilschifter unseren Sport ein positives Gesicht geben.


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    Er erschien am Freitag in der WELT und trägt den Titel: Deutschland hat Angst und greift zur Waffe (von Steffen Fründt). Auch dieser Artikel ist lesenswert, wenn für Sportschützen auch nicht amüsant.
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    Amüsant finde ich es nicht. Eher erschreckend! Schaut euch mal die Kommentare an. Irgendwelche Spinner meinen sagen zu müssen, dass man sich in Schützenvereinen anmelden soll, um legal an Waffen zu kommen.


    Zitat