KK300 Visierlinie erhöhen für Liegend Schiessen?

  • Freund Wegi,

    ich weiß jetzt nicht, ob Du wirklich so blöde bist oder hier nur nur eine weitere Welle machen willst.

    Selbst in der Klötzchenschule solle man schon wissen, dass eine Parallelverschiebung keinen Winkel ändert. Aber durch diese Parallelverschiebung verschiebt sich auch die Trefferlage. Und um die Trefferlage wieder mit dem Zielpunkt in Einklang zu bringen, muss ich den Winkel zwischen Visierlinie und Lauf vergrößern. Und ich muss diesen Winkel um so stärker vergrößern, je größer der Abstand zwischen Visierlinie und Lauf wird.

    Natürlich kann ich diesen Winkel auch dadurch korrigieren, indem ich den Diopter hoch drehe. Bei Visierlinienerhöhungen im normalen Rahmen ist das sicher auch kein Problem. Generell beschneide ich dadurch aber den Verstellbereich des Diopters und baue ich mir dann auch noch regelrechte Türmchen drauf, dann kann es auch passieren, dass der Verstellbereich eben nicht mehr ausreicht oder dadurch so stark eingeschränkt wird, dass kaum noch Luft für Korrekturen bleibt.

    Und als vorgeblicher Mann der Praxis solltest Du auch wissen, wie groß die Visierabweichungen unter mehreren auch guten Schützen nur alleine schon durch deren Anschlag und Zielvorgang sein können. Da ist dann nichts mehr mit Diopter in der Mitte und kommen dann auch noch so Sachen wie die von euch angesprochenen Tubes hinzu, dann muss in der Regel auch deren Versatz korrigiert werden. Der Korntunnel sitzt dann höher und nun ratet doch mal, in welche Richtung man dann drehen muss.


    Egal, wer sich den Sachverhalt auch noch einmal auch anhand einer Skizze verdeutlichen möchte, für den folgt hier auch noch eine, so hoffe ich doch, deutlich bessere Darstellung als das Machwerk von Wegi.


    Zum Schluss und wegen der Wortklauberei hier:

    Ich habe hier nicht den Wert einer Visierlinienerhöhung bestritten. Ich schieße schon seit Ewigkeiten mit einer. Ich habe nur und allgemein darauf hingewiesen, was passiert, wenn man eine der üblichen Visierlinienerhöhungen - gleich starke Klötzchen vorne und hinten - auf das Gewehr montiert und warum man dann den Diopter verstellen muss und warum das irgendwann eng werden kann, je höher die Klötzchen werden und deshalb auch die Verwendung eines weiteren kleinen Klötzchens hinten als mögliche Alternative genannt.


    Fazit:

    Je höher die Visierlinienerhöhung ausfällt, um so mehr muss ich bei Verwendung gleich hoher Klötzchen noch zusätzlich mit dem Diopter (bei Tief) korrigieren und irgendwann ist auch bei dem 'tollsten' Diopter der Verstellbereich zu Ende oder wird zumindest knapp. Und wenn ich dann weiß, dass es statt der Dreherei auch genauso gut oder besser auch ein zusätzliches Klötzchen hinten tun würde, habe ich einen Vorteil.

    Visier21.pdf


    In diesem Sinne und mit bestem Schützengruß

    Frank

  • ich weiß jetzt nicht, ob Du wirklich so blöde bist oder hier nur nur eine weitere Welle machen willst.

    Schaue mal was ich vorne geschrieben habe. Du musst dich besser ausdrücken sonst wird das nix.

    Du hast immer einen Winkel zwischen Lauf und Visierlinie und dieser Winkel vergrößert sich auch mit Vergrößerung des Abstands zwischen Visierlinie und Lauf.

    Wie ich vorher schon öfters geschrieben habe ändert sich der Winkel nicht nur weil ich den Abstand vergrößere. Das hast du endlich auch mittlerweile in deinem letzten Post auch endlich mal bestätigt.


    Selbst in der Klötzchenschule solle man schon wissen, dass eine Parallelverschiebung keinen Winkel ändert. Aber durch diese Parallelverschiebung verschiebt sich auch die Trefferlage.


    Siehe hier Post Nr. 10

    Es ändert sich kein Winkel. Ich verschiebe nur den Lauf parallel nach unten. In deiner Argumentation gehst du immer auf den Mittelpunkt ein. Um diese parallele Verschiebung (Höhensprung) auszugleichen muss ich den Winkel ändern. Dies mache ich dann über den Diopter. Man könnte aber auch die Ausrichtung vom Lauf ändern.

    Warum du nicht auf diesen Post eingegangen bist entzieht sich meines Wissens. Eventuell war es ja schon zu spät. Kann aber auch sein, dass dich dein Ego keine anderen Schluss außer deinen zulässt.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Murmelchen hat recht, aber bei einer Entfernung bis 100 mtr. ist eine unterschiedliche Höhe der vorderen und hinteren VLE`s nicht notwendig.
    Ich denke dieser Unterschied wird sich im maximalen Bereich von 1/10-2/10mm bewegen. Bei einem Hämmerli Diopter (Steigung der Gewindespindel 0,35mm) wären dies 3-7 Klicks.
    Das könnte u.U. sogar innerhalb der Munitionsstreuung untergehen.

    Beim Long Range schiessen auf Entfernungen von 1200 oder 1500 yards sieht das ganz anders aus, da ist eine deutlich unterschiedliche Höhe von Diopter und Korntunnel zwingend notwendig.
    MEC liefert übrigens für solche Fälle höhenverstellbare Korntunnel http://www.mec-shot.de/produkte/visie…/front-base-lr/

    Die Umstellung von einem 18er auf einen 22er Korntunnel erfordert immer eine Unterschiedliche Höhe von Diopter und Korntunnel, auch kann der Einsatz von Zubehördioptern und Korntunneln die Notwendigkeit unterschiedlicher Höhen der VLE`s erfordern.

    Nimmt man die Seienmässige Visierung des Gewehrs zugrunde sollte man bei unseren Entfernungen so auf keinen Fall in den Grenzbereich der Diopterverstellung geraten. Der Höhenunterschied der Prismen auf der Systemhülse und des Laufes berücksichtigt das.

  • Hallo,

    der Link auf „Visier21“ ist sehr schön. Nur ist das kein Beweis für die Richtigkeit der Darstellung.
    Zum einen ist sie in keinem Maßstab zum anderen fehlt eine Entfernungsangabe. Da sich die Anfangsfrage auf das liegend Schießen bezog, gehe ich aber von 50 m aus und setze die Geschossbahn und Seelenachse gleich.
    Zur Zeichnung
    1.Ausgangsbasis: Ringkorn /Seelenachse 4 mm oder 7°, Diopter/Seelenachse 8 mm - 10°.
    Die Differenz von 4 mm entspricht nicht der Realität. Das ist der Halbwert eines standardmäßigen Diopters.
    2. Visierlinienerhöhung: Ringkorn/Seelenachse 10,7 mm-17°, Diopter/Seelenachse 14,85 mm- 21°.
    Hierdurch sieht die gezeigte Abbildung recht dramatisch aus und daher meine Vermutung, die dargestellten Linien sind willkürlich gezogen. Um dieses Zusammenspiel zu berechnen ist wohl ein umfangreicheres Wissen erforderlich.

    Nun wieder zurück zur Visierlinienerhöhung. Alleine diese Beschreibung ist eine Aussage.
    Die Visierlinienerhöhung wird nicht benutzt, um den Schaft abzusenken, sondern um eine bequemere Kopfhaltung für mein zielendes Auge und den Anschlag allgemein zu erzielen. Bedingt durch den Anschlag, Höhe des Unterarms und Höhe der Hakenkappe in der Schulter ist die Schafthöhe in etwa vorgegeben. Kommt jetzt eine Visiererhöhung auf den Lauf, erhöht sich die Visierlinie zur Seelenachse, der Schaft wird in diesem Fall nicht abgesenkt sondern bleibt die Seelenachse in etwa auf gleicher Höhe.
    Angenommen meine Zieleinrichtung ist im Liegendanschlag normal auf den Mittelpunkt der Scheibe justiert. Da ich die ballistische Kurve beim Einschießen berücksichtigt habe, wurde das Diopter hoch justiert. Die Skala am Diopter zeigt dann einen Wert geringfügig über dem mittleren Wert. Nun wird eine Erhöhung von 4 mm für Korntunnel und Diopter aufgesetzt.
    1.Ausgangsbasis: Diese Erhöhung als neue Punkte auf die Visierlinie eingetragen, die Linien verbunden und zum Ziel weitergeführt. Treffpunkt liegt nicht wie beschrieben tief unter dem Spiegel sondern hoch in der 5-6. Diopter nach tief justieren und ich bin wieder auf dem Mittelpunkt. Es bleibt auch genug Spielraum für weitere Klötzchen.

    Der Beitrag von Königstiger ist aussagekräftig. Lediglich der Bezug zu Murmelchen hinkt noch ein wenig, wenn der Ursprung des Beitrags zugrunde gelegt wird.
    Es waren leider keine Maßangaben zu seinen Klötzchen gemacht und somit bin ich in meinem ersten Beitrag von 4 mm mehr unter dem Diopter ausgegangen. Ein Fehler war es auch, das ich mir seinen Link Visiererhöhung nicht angeschaut habe. Dort ist bis auf diese Klötzchen alles wunderbar erklärt. Sicher gibt es Erhöhung auch in 1 mm Schritten, aber die Grundausführung hierfür liegt immer über 6 mm. Dann müsste ich den Korntunnel um 6 mm erhöhen und anschließend das Diopter um 7 mm.
    Dabei sollte ich mir aber vor Augen führen, das 2 mm etwa der Verstellbereich am Diopter sind, um den mittleren Treffpunkt der Scheibe bei 50 m auf 100 m zu erhöhen, oder auf der 50m Bahn den oberen Rand des Scheibenrahmens zu treffen. Bestimmt schon einmal aufgefallen, wenn nach dem 100 m Schießen das Diopter nicht wieder zurück gestellt wurde.
    Für den KK-Bereich war dieser Hinweis mit dem zusätzlichen Klötzchen hinten nicht wirklich hilfreich und bringt keinen Vorteil sondern erzeugt nur Verwirrung.
    Allerdings ist mir nun wieder bewusst geworden, dass sich der Winkel bei der Nutzung einer Visiererhöhung wohl verändern kann. Er ist aber noch mit der Dioptereinstellung bei 50 m und 100 m voll beherrschbar.

    Schön, wenn man wieder einmal darüber gesprochen hat.

    Claus-Dieter

  • Hallo Claus-Dieter,

    es spielt bei der Skizze überhaupt keine Rolle, ob diese nun maßstäblich oder nicht gefertigt wurde. Es geht erst mal um die Grundlagen und diese sollen dabei möglichst anschaulich verdeutlicht werden. Ob es dann in der Praxis auch eine Rolle spielt und ab wann ist eine andere Frage.

    Aber nun zur Praxis und dazu eine kurze und einfache Frage:

    Wohin und wieweit verlagert sich die Trefferlage, wenn Du auf ein bisher nicht mit einer Visierlinienerhöhung ausgerüstetes LG -ist vielleicht anschaulicher und auch einfacher überprüfbar - eine die maximale Höhe ausnutzende Erhöhung von 60mm montierst und wie viele Rasten sind dann bei einem der handeslüblichen Diopter nötig, um die Trefferlage wieder mit der Visier- und Ziellinie in Einklang zu bringen?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Frank,

    die Frage kann ich Dir im Augenblick nicht einmal beantworten. Aber um dieses Thema sachlich weiter zu führen, werde ich es heute Abend beim Training ausprobieren. Beim FWB mit der vormontierten FLE kein großer Aufwand.

    Schöne Grüße aus dem sonnigen Norden

    Claus-Dieter

  • Hallo Claus-Dieter,

    schön, dass Du der Sache experimentell auf den Grund gehen willst.

    Ideal wäre es, wenn Dir für den Versuch eine oder mehrere gleichstarke Klötzchen zur Verfügung sehen würden, z. Bsp. drei dieser 20mm Erhöhungen. Benutzt Du die am FWB angebaute Verstellmöglichkeit, dann musst Du ja erst auch wieder die Ausgangsbasis oder die Verstelldifferenz messen oder Dich auf die Angaben des Herstellers verlassen. Es ist bei dem Versuch auch egal oder kann sogar wegen der besseren Anschaulichkeit hilfreich sein, ob bzw. wenn dabei auch die 60mm Absolutmaß nach SpO von Laufmitte zur Kornmitte überschritten werden. Und beim KK gilt diese 60mm Grenze ja eh nicht und wie man ja auch anhand der Fotos sehen kann, einige Schützen packen da inzwischen ja auch ganz ordentlich drauf. Und um diese großen Erhöhungen geht es mir auch, nicht um Erhöhungen von 4 oder 8mm. Ich habe aber auch nichts anderes behauptet. Bei 4mm sind es in der Tat nur ein paar Rasten, bei 60mm aber definitiv nicht mehr nur. Und kommt dann auch noch eine Tube oder ein anderer Korntunnel hinzu, dann kann es schon eng werden. ;)

    Wichtig für die Aussagekraft des Versuches ist auch, dass die Veränderungen auch wirklich immer um diese festen Beträge von z. Bsp. jeweils 20mm vorgenommen werden und diese nicht z. Bsp. schon durch unterschiedliche Klemmungen verfälscht werden. Bei manchen Herstellern entsprechen die Angaben auch nicht immer der Wirklichkeit. Und gerade im vorderen Bereich können da auch schon recht kleine Abweichungen von ein paar Millimetern recht große Abweichungen der Trefferlage nach sich ziehen, wie Du ja auch schon festgestellt hast. Ich hatte auch mal vor einem 100m Wettkampf den Korntunnel gewechselt, mir das aber nicht gemerkt, den Diopter dann auf 100m eingestellt (50 Rasten Hämmerli und ein bisschen seitlich wegen der Verkantung) und mich dann gewundert, dass ich nicht mal mehr auf der Scheibe lag. Habe auch erst gedacht, der Diopter ist hinüber. Dabei betrug der Höhenversatz zwischen den beiden Korntunneln nur ein paar Millimeter. Das gleiche gilt übrigens auch für Abweichungen, welche durch diese Tubes verursacht werden können.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Kuemelgirl,
    ich würde erst mal versuchen die Schaftbacke anders einzustellen! Du hast was geschrieben von 580 Ringen als dein letztes Ergebnis.
    Und das ist wirklich nicht schlecht. Ich würde vor den Meisterschaften nicht soviel verstellen, bzw eine Erhöhung "schnell mal draufbauen".!! Das kann sich schnell ins Gegenteil auswirken, da du kommst plötzlich nicht mehr mit deinen Gewehr klar und das Ergebnis geht nach unten! Für sowas braucht man schon Zeit. Mit Erhöhung wird es auch sehr wichtig
    die Verkantung des Gewehres immer gleich zu halten, meine dann vielleicht brauchst du auch noch eine Libelle( Wasserwaage) auf dein Ringkorn um das zu kontrollieren etc.
    Nur mal so als Gedanke!
    Grüsse
    Reinhold

  • Hallo Reinhold,

    beim Schießen mit dem KK-Gewehr ist es immer wichtig, den Verkantungswinkel zu beachten und da kann eine Wasserwaage sicher helfen. Schon Abweichungen von knapp 4 Grad führen bei Beibehaltung sonstiger Parameter zu einer Neun.

    Aber eine Visierlinienerhöhung vergrößert diesen Fehler nicht.

    Erklärungen dazu findest Du auch hier Forum.


    Ansonsten stimme ich Dir aber komplett zu.

    580 sind schon ganz gut und oft sind es dann auch nur ganz kleine Veränderungen im Anschlag, welche dazu führen, dass die eine Serie gut wird, man bei der nächsten aber wieder wild in der Neun rum stochert. Und das wirklich blöde daran ist, man nimmt diese Veränderungen meistens gar nicht wahr. Und selbst Spitzenschützen haben damit oft zu kämpfen. Auch bei denen sehen die Serien nicht immer alle gleich gut aus. Im Grunde hilft nur Training und, so traurig das auch ist, wir können auch nicht alle Spitzenschützen werden.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (29. Juni 2015 um 16:47)

  • Nun, Abweichungen des Verkantungswinkels von 4° sind schon eine ganze Menge. Da könnte es z.T. bestimmt schwierig werden überhaupt durch das Diopter zu schauen. Und wenn eine VLE benutzt wird wäre dieser Effekt sogar noch verstärkt.
    In sofern hilft eine VLE sogar gleichmässiger zu verkanten.

    Ausserdem bin ich der Meinung daß eine Wasserwaage sofern der Schütze nicht in der Lage ist, sagen wir mal min. 590 Ringe oder wenigstens Ende 580 in der Regel zu schießen eher kontraproduktiv ist. Die Gefahr sich zu sehr auf diese zu konzentrieren und andere Schlüsselstellen zu vernachlässigen ist so denke ich zu groß.
    Unterhalb dieser Leistungen gibt es genügend andere Unzulänglichkeiten welche für den einen oder anderen schlechten Schuss verantwortlich sind und vorrangig zu beachten sind.
    Wenn Verkantungskontrolle, dann lieber einen Balken bzw. einen verdrehbaren Korntunnel und erst dann eine Wasserwaage wenn ich sonst alles andere weitestgehend im Griff habe.

  • Hi Reinhold,

    stimmt, das vorletzte Training ging mit 580 ringen zu Ende. Das schieße ich auch nicht jeden Tag. Letzten Samstag waren es wieder " nur " 573 Ringe.

    Ich werde sicher vor den LM keine Erhöhung mehr ausprobieren, das hat Zeit bis nach den LM.

    Ich wollte hier sicher nicht so eine, oft leider auch, persönlich werdene Diskussion los treten. Ist aber schon interessant, was hie einige User hier an Wissen haben, mir ist schon wieder alles zu mathematisch ;)

    Ich wollte nur wissen, welche Erhöhung hilfreich sein kann und ob es überhaupt eine sein muß.

    Die Schaftbacke ist so hoch, das ich mit dem Mirror eben mittig meine Auge seh. Aber, wie ich schon mal in einem andern Thema beschrieben habe, liegt meine Pupille eben sehr nah am oberen Lid an.

    Hier dachte ich, Abhilfe mit einer Erhöhung zu schaffen.


    Ach und ja, ich nutze eine Libelle aum Korntunnel.

  • Hallo Frank, und alle Meisterschützen

    so genau habe ich es nun nicht getätigt. Habe den 29er erst am Abend gelesen und im Nachhinein alles noch einmal genau vermessen.
    Ist schon interessant was da zu Tage tritt.
    Die Irisblende steht nach dem Test nicht mittig im Diopter.

    Diopter Hoch/Tief
    Die Verstellbereich ist nach Hoch 3,63 mm und nach Tief 3,55 mm .

    Diopter Links/Rechts
    Die Verteilung des Verstellbereich ist nach Links 4,0 mm und nach Rechts 2,5 mm . Das führe ich auf die Verkantung mit 9° nach Links zurück.

    Der Verstellbereich der FLE im Test war 6,7 mm am Kornträger. In der Bedienungsanleitung ist hierzu keine Angabe zur Höhe.
    Alle Maße wurden mit digitaler Schieblehre ermittelt.

    Die Daten zum Test auf den Fotos.

    Kornträger am Gewehr 20,0 mm
    Kornträgererhöhung 6,7 mm
    Erhöhung 8,0mm
    Aufbau 22er Korntunnel gesamt 32,4 mm
    Korntunnel ½ -11,0 mm = 56,1 mm Laufmitte / Kornmitte

    Mit dem KK-Gewehr und einer höheren Differenz der FLE ist der Test mit Sicherheit aussagekräftiger.

    Gruß
    Claus-Dieter

  • Hallo Claus-Dieter,

    vielen Dank für deinen Beitrag.

    Aber wenn Du nach Erhöhung der Visierlinie um vorne und hinten jeweils den gleichen Betrag einen Hochschuss und dazu noch leicht nach rechts bekommst, dann stimmt da aber was nicht.

    Theoretisch sollte sich die Trefferlage nach unten verschieben, und zwar um den Betrag, der auch auch der Änderung der VLE entspricht. Und zumindest bei mir zeigte sich dieses Verhalten auch bisher in der Praxis.

    Also bei 10mm auch 10mm nach unten, bei 20mm auch 20mm nach unten und bei 60mm eben auch 60mm nach unten. Und eine Verkantung (nach links), welche das Ergebnis ja etwas verfälscht, sollte dazu führen, dass die Trefferlage dabei auch etwas nach rechts wandert, aber eben nach unten und nicht nach oben.

    Ich vermute mal, bei Verstellung der VLE wird vorne etwas mehr Höhe hinzugegeben, was dann dazu führt, dass die Verschiebung nach unten nicht nur kompensiert, sondern sogar etwas überkompensiert wird. Möglicherweise wurde das von FWB sogar bewusst so konstruiert, um die Justierung des Diopters nach Änderung der VLE möglichst gering zu halten. Das würde aber immer noch nicht die Abweichung nach rechts erklären. Die Abweichung sollte dann leicht nach links oben gehen.

    Ist auf jeden Fall alles recht interessant. Und eines sollten wir auch nicht vergessen, das ganze Thema ist für die meisten Schützen eh ein Buch mit sieben Siegeln. Man schießt halt, und wenn die Trefferlage nicht stimmt, dreht man am Diopter. Und gar nicht so selten dabei sogar erst mal in die falsche Richtung. ;)


    Man könnte sich der Sache ja auch noch von der anderen Seite nähren. Also das Gewehr einspannen und exakt auf die Scheibe ausrichten. Dann eine möglichst große VLE montieren, dabei aber darauf achten, dass die Visierlinie auch wirklich vorne und hinten um den exakt gleichen Betrag angehoben wird. Dann sollte die Visierung, also der Zielpunkt, oberhalb der Scheibenmitte liegen und der Abstand davon sollte auch mit den obigen Aussagen korrelieren.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Frank,


    Probleme regen zum nachdenken an. Die Rechtsverlagerung ist nach der Erhöhung der Visierung auch auf vorherigen Probescheiben identisch mit der gleichen Trefferlage sichtbar gewesen.
    Warum nun die Treffpunktverlagerung Hoch ?
    Für mich ist es nun wie ein Krimi. Der Fall: Was ist wenn? sollte gelöst werden.


    Ich werde den Test neu nur mit Klötzchen durchführen und unter neuem Thema einstellen.


    Schöne Grüße von der Nordsee


    Claus-Dieter

  • Moin,
    das ist wirklich spannend!

    Mir scheint, dass die Erörterung auf einer irrigen Annahme beruht.
    In der Ausgangslage - wie ich sie jetzt annehme – ist eine Waffe, ich nehme das KK mit einer bestimmten Munition, auf 50m eingeschossen.
    Die Waffe ist mit 7° links verkantet.
    Nun wird eine VLE (Visierlinienerhöhung) montiert. Annahme 20mm.
    Wo liegt der Schuss (theoretisch) bei gleicher Munition und Zielentfernung?
    ……………………….
    und weniger als 1mm links)
    Genau das Maß der VLE
    ………………………..
    Begründung:
    Um Schießen, Schüsse zu beurteilen muss man wissen, dass Ablagen nur mit Winkelmaßen zu erklären sind.
    Bei einer gleichmäßigen VLE von 20mm, wird der Winkel Rohrmittellinie (Seelenachse) zur Visierlinie nicht verändert.
    Deshalb ist die Ablage nur auf die VLE zurückzuführen, nur diese wirkt sich aus.
    …………………………
    Warum sind die Ergebnisse in der Praxis oft abweichend?
    Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Aufnahmen für den Kornträger, den Diopter und die Erhöhungsstücke als Schwalbenschwänze zwar sauber gearbeitet worden sind, aber dennoch geringe Toleranzen aufweisen, die auch durch unterschiedliche Anzugswerte verstärkt werden können.
    Diese Toleranzen führen zu den in Praxis zu den beobachteten Ablagen und müssen durch Einstellungen am Diopter korrigiert werden.
    ……………………….
    (Test)Frage, wo liegt der Schuss aus dieser Waffe auf eine Zielentfernung von 100m, mit gleicher Munition ohne Seitenwindeinflüsse, wenn die Höhenkorrektur für 100m entsprechend der ballistischen Kurve korrekt eingegeben wurde, aber ohne die VLE zu eingabemäßig zu berücksichtigen?
    Gruß
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Wo die Ablage von 20mm in der Höhe geblieben ist, dass ist mir schleierhaft.
    Aber eine VLE von 20mm ergibt dies auch als Ablage.
    Danke für den Hinweis.
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Hallo HaJoxyz,

    bist du etwa davon ausgegangen, dass deine Schüsse nun um 20mm versetzt einschlagen, oder habe ich deinen Text bzw. deine Verwunderung fehlinterpretiert?

  • Das ist richtig.
    Denn es ist eine lineare Erhöhung zur Rohrmittellinie.

    Ganz anders sähe es aus, wenn die Erhöhung ledidlich einseitig erfolgen würde.
    Z.B. 1 mm und betrüge der Abstand Korn:Diopter 600mm, dann würde die Ablage rund 82mm betragen. 50m : 0,6 (Abstand Diopter: Korn).
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Guten Morgen!

    Kein guter Stil sich selbst zu antworten, aber ich möchte meine (Test)Frage doch auflösen, ehe das Ganze in Vergessenheit gerät.

    Ausgangssituation:
    Zielentfernung 100m, Aufsatz für 100m entsprechend der ballistischen Kurve ausgeglichen (bei mir 120 „Knacken“, ist aber individuell auch von der Geschossgeschwindigkeit abhängig), die verbaute VLE von 20mm wurde aber unberücksichtigt gelassen. Waffe ist um 7° rechts verkantet und auf 50m eingeschossen.


    Antwort:
    20mm hoch und ca. 2mm links.

    Die VLE ist parallel zur Rohrmittellinie montiert, deshalb ist das Abstandmaß zur VLE über alle Entfernungen gleich 20mm.
    Da die Seitenabweichung für die 7° Verkantung bereits auf 50m als Winkelmaß eingegeben wurde und Winkelmaße sich ebenfalls „unendlich“ auswirken, entfällt auch hier eine Korrektur nach der Seite.

    theoretisch)?
    Die bautechnischen Ungenauigkeiten – siehe über 50m – gelten natürlich auch hier.
    Eine geringfügig größere Abweichung nach rechts durch den langsameren Drall ist zu vernachlässigen.
    Die Höhenabweichung durch die veränderte, weniger gestreckte Flugbahn des Geschosses über 100m, gegenüber der Entfernung von 50m ist/habe ich mit 2mm pauschal berücksichtigt.
    Gruß
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Hallo HaJoxyz,

    erst mal vielen Dank für deine Beiträge. Es freut mich, dass wir jetzt wenigstens schon mal die Parallelverschiebung zumindest so halbwegs im Griff haben.

    Wenn das Gewehr verkantet wird, dann verschiebt eine Parallelverschiebung denn Lauf nicht nur nach unten, sondern in Abhängigkeit vom Verkantungswinkel auch zur Seite. Das Resultat sieht man dann auch auf der Scheibe. Diese Verschiebung kann ich durch den Diopter korrigieren, indem ich nur die Höhenverstellung benutze. Das geht aber auch nur deshalb so, weil ja auch der Diopter verkantet auf dem Gewehr sitzt. Die Höhenschraube bewirkt jetzt keine rein senkrechte Korrektur mehr, sondern eine Korrektur auf der um den Verkantungswinkel gedrehten senkrechten Linie.

    Die 7 Grad sind für mich jetzt nicht so anschaulich, da ich als Stehend-Schütze deutlich stärker verkante. Aber wenn ich eine Korrektur meiner Trefferlage vornehmen will, dann muss ich die Verkantung bei der Justierung berücksichtigen. Die Korrekturen wirken dann nicht mehr senkrecht und waagerecht, sondern auf den um den Winkel gedrehten Achsen. Will ich z. Bsp. nur tiefer, dann muss ich auch etwas bei Rechts drehen, ansonsten bewirkt die Korrektur nur über die Höhenschraube auch eine Verlagerung nach rechts. Möchte man das nicht, muss man einen Diopter mit Verkantungsausgleich verwenden.


    Apropos, die Auswirkungen durch diese Parallelverschiebungen werden um so deutlicher, je kürzer die Entfernung zum Ziel ist. Die Korrekturwinkel sind dann einfach größer, die Trefferabweichungen größer und ich muss schlicht mehr am Diopter drehen. Bei der Umstellung von 50 auf 100m macht sich hingegen die ballistische Kurve der 22er schon deutlich stärker bemerkbar. Wie ich schon schrieb, bei mir sind das ca. 50 Rasten und ca. 100 Rasten bei dem Diopter mit 20er Klick. Passt ja auch ganz gut zu deinen Werten.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (2. Juli 2015 um 09:22)