Anleitung Messdorn für Doppelschüsse

  • Hallo zusammen!

    Habe vor kurzem einen Messdorn für Doppelschüsse (MEC-Spindle) bekommen, leider
    ohne Anleitung...

    Hat jemand eine solche Anleitung und könnte mir eine Kopie zur Verfügung stellen?

    Bei MEC ist z.Zt. auch nichts vorhanden...

  • Ich hab so ein Teil mal bei der Landesmeisterschaft in der Auswertung gesehen. Dort hat es der Auswerter so gemacht, dass er die Spindel erst in ein Loch gesteckt hat, das unzweifelhaft ein Einzelschuss war und geschaut wie weit die Spindel reingeht. Danach hat er die Spindel dann in das zu prüfende Loch gesteckt. Ging die Spindel deutlich weiter rein, war's ein Doppelschuss. Im Zweifelsfall wurden alle Schüsse auf der Scheibe durchgeschaut und dort wo die Spindel am weitesten reinging, wurde dann als Doppelschuss gewertet.

    Letztendlich denke ich, dass man aber auch ein bischen Erfahrung braucht um zu beurteilen, ob Du tatsächlich einen Doppelschuss hast oder ob das Loch halt nur ein bischen größer ausgerissen ist. Es kann ja immer noch sein, dass der "fehlende" Schuss kein Doppelschuss sondern ein Fehlschuss war.

  • Oben an der Bohrung nen Faden befestigen, so dass die Spindel locker pendeln kann. Die Scheibe mit dem Schussloch über nen Glas oder ne Tasse legen, wie oben geschrieben wurde, die Spindel erst in ein Schussloch eines eindeutigen Einzelschuss eintauchen lassen, sich merken, wie tief sie eintaucht. Danach in den evtl. Doppelschuss eintauchen lassen, die Spindel taucht schon einiges tiefer ins Schussloch ein.

  • Durchaus auch in zwei "Nichtdoppelschusslöcher" stecken und schauen, ob bei diesen die Spindel ähnlich tief eintaucht (die Markierungspunkte zählen). Man kann die Scheibe übrigens auch an eine Tischkante halten mit den Löchern über der Tischkante und die Scheibe an der anderen Seite hochhalten (lassen), wenn keine passende Tasse da ist (Glas ist meist zu hoch und gibt blöde Wölbung der Scheibe).

    Und ja, es gibt Schützen, di behaupten, einen Doppelschuss zu haben, obwohl KEIN Schussloch eine deutliche Abweichung aufweist. Da gibt's auch keine Doppelschusswertung. Und ACHTUNG: Ein Loch darf immer nur EINMAL gespindelt werden UND es darf vorher auf der Scheibe KEIN Schusslochprüfer verwendet werden. Dabei werden die Löcher so verändert, dass ein sauberes Spindeln nicht mehr möglich und zugelassen ist.
    Daher immer direkt mit einer zweiten Person zusammen spindeln, die als Zeuge fungieren kann. Und am besten, vor allem, wenn man nochnicht soviel Erfahrung hat, nicht vor dem gesamten Publikum und dem betroffenen Schützen spindeln. Das gibt oft elendige Diskussionen. DU bist der Kampfrichter/Schießleiter und entscheidest und sonst niemand. Ein Anspruch auf zuschauen hat niemand !

  • BTW: Kann man nicht "für den Hausgebrauch" auch einen gewöhnlichen Schußlochprüfer verwenden?
    --> Reinstecken, rausziehen - dehnt sich die Feder = Einzelschuß, dehnt sie sich nicht (so stark), Doppelschuß.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • In der SpO ist die Verwendung des Schusslochprüfers erklärt: 0.11.3.3 (Teil 0 Seite 36/37)
    Da wird die Feder nicht erwähnt. Es wird mit Hilfe eines Bildes dargestellt wie die Prüfung durchzuführen ist.

  • ...darum meine Einschränkung '"für den Hausgebrauch" - also nicht für offizielle Wettkämpfe.

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    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ob das so praktikabel ist, Hmm?

    Mir (als Trainer) reicht das. Ich bin kein Kampfrichter.
    Wer beim Training betrügt, betrügt nur sich selber.

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    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Mir (als Trainer) reicht das. Ich bin kein Kampfrichter.Wer beim Training betrügt, betrügt nur sich selber.

    Ob und wie das funktioniert, hängt auch nicht ganz unmaßgeblich von der verwendeten Munition ab. Je größer deren Löcher auf der Scheibe sind, desto weniger macht sich beim rausziehen ein "Federdruckunterschied" bemerkbar. DESHALB ist dieses auch für offizielle Wertungen KEIN zugelassener Weg, aber für dich als Trainer kann es ein Hinweis sein. Andererseits kann man im Training auch sagen: So what, wenn's nen Doppelter ist, ist's halt einer und wenn nicht, dann nicht. Dass prüfe ich mit dem Auge und wenn's nicht zu sehen ist, frag ich den Schützen. Meint er es sei ein doppelter, kann er ihn meinetwegen bekommen. Wie du schon sagst: Letztlich betrügt er sich im Zweifelsfall selbst.