44 Magnum Fabrikmunition "besonders harte Ladung"

  • Konstruktives kommt wohl nicht mehr.

    Wenn für Dich noch Fragen offen sind bin ich sicher dass sie Dir jemand beantwortet, einfach schreiben, hier reden wir sogar mit Grünen. (gemeint sind natürlich Mitglieder der Partei und auch der Arbeitsgruppen.)

  • Guten Tag zusammen,

    na endlich kann ich auch mal meinen Senf in einem Forum dazugeben, da ich mich nämlich theoretisch wie auch praktisch genau mit der Thematik mittels meines S&W-Revolvers Mod. 629 mit 6"-Polygonlauf (gefertigt von einem Club 30-Mitglied) beschäftige. Im Zuge dessen habe ich einige, jedoch längst nicht alle am Markt befindlichen Hersteller ausgiebig getestet. Vorab jedoch die wichtigsten Testdaten (v2 direkt gemessen, E2 errechnet) für verschiedene Munitionssorten aus einer bekannten Fachzeitschrift, verschossen aus einer baugleichen Waffe zu der meinen (denn warum soll man sich selbst die Umstände machen, wenn es andere professionell tun?), und dann noch ergänzend ein paar meiner eigenen Erfahrungen. Da mein Revolver wie erwähnt 'nur' einen 6"-Lauf aufweist - allerdings mit Polygonprofil, welches eine bessere Gasdichtigkeit aufweisen soll - lehne ich mich jetzt bestimmt nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass die Werte aus einem Standard-Revolver Mod. 629 mit 6,5"-Lauf und Feld-Zug-Profil ganz ähnlich aussehen sollten.

    Prvi Partizan (PPU) JHP 180 gr: v2 = 458 m/s, E2 = 1.223 J

    Geco JSP (=Teilmantel) 240 gr: v2 = 425 m/s, E2 = 1.405 J

    Magtech JSP 240 gr (44A): v2 = 363 m/s, E2 = 1.025 J

    Remington JSP 240 gr: v2 = 410 m/s, E2 = 1.307 J

    S&B JSP 240 gr: v2 = 377 m/s, E2 = 1.105 J

    Winchester JSP 240 gr: v2 = 398 m/s, E2 = 1.232 J

    Demnach sind die Geco Teilmantel die Patronen mit der härtesten Ladung, was ich durch die Praxis bestätigen kann (starker Rückstoß). Allerdings stehen die Remington ihnen gefühlt in nichts nach, im Gegenteil, sie schlagen die beeindruckendsten Flammen und bringen die Halle am meisten zum 'Beben' (wie mir schon mehrfach gesagt wurde), obwohl sie nominell ca. 100 J schwächer sind. (Dies könnte vielleicht daran liegen, dass sie mehr von ihrem Pulver in Wärmeenergie [Flammen] umwandeln und so etwas weniger auf das Geschoss übertragen, aber das führt hier wohl zu weit). Übrigens ist die Aussage, dass keine .44er - Fabrikmunition die 1.200 J der BDMP-Disziplin ,Super Magnum' erreicht, demnach ebenso Quatsch wie die, dass heutzutage keine Fabrikmunition mehr an die 1.500 J heranreicht.

    1.200 J erzielen Geco TM sowie Remington mit Leichtigkeit, sogar die Winchester im Schnitt, die in Sachen Energie als sehr genaue Standardlaborierung für .44 Magnum angesehen werden kann - i.e. 240 gr, 400 m/s, 1.244 J - und auf dem Schießstand zu meinen Favoriten gehört (wenn sie nur nicht so teuer wäre). Und die Geco TM kann in Spitzen tatsächlich die 1.500 J erreichen, denn man bedenke, dass alle oben aufgeführten Werte Durchschnittswerte sind. Gerade Fabrikmunition unterliegt einer gewissen v2-Streuung; diese wurde bei der Geco z.B. mit 35 m/s getestet, was in Spitzen also durchaus zu einer Geschwindigkeit von 440-445 m/s (s. Herstellerangabe!) führen kann und somit zu einer Mündungsenergie von gut 1.500 J. Dies macht auch absolut Sinn, da die Geco TM in erster Linie als Fangschussmunition für die Jagd gedacht ist, ganz im Gegensatz zu Geco Vollmantel (230 gr) und Hexagon (300 gr), welche mit unter 1.000 J bzw. ca. 700 J (!) die mit Abstand weichsten Ladungen haben, die ich auf dem Schießstand getestet habe; aber das ist hier ebenso off-topic wie die Präzision der jeweiligen Munition...

    Die PPU 180 gr ist, wie man sieht, im Gegensatz zu den Herstellerangaben, von denen hier weiter oben zu lesen war (und denen man ohnehin nicht blind vertrauen sollte!), nicht wirklich spektakulär, sogar eher weich geladen. Wenn man es auf dem Schießstand also 'krachen' lassen möchte, was das Thema dieses Threads ist, empfehle ich die Remington JSP 240 gr, gefolgt von Geco TM 240 gr. Erstere bietet darüber hinaus noch den Vorteil, dass sie im Vergleich besonders 'agressive' und große Löcher stanzt (das stimmt tatsächlich, habe ich selbst getestet!), welche von der Größe her schon eher an ein .45er Kaliber erinnern...

    So, ich hoffe, damit etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben. ^^