Schlechte Ergebnisse

  • Es steht schon da. Man muss es nur lesen.

    Kann leider kein Übersetzungsprogramm "Carcano-Deutsch" finden. Daher bringt es nicht wirklich was. :D

    Kann mw_x hier zustimmen. Jedoch soll man auch ruhig mitzählen. Gerade bei elektronischen Anlagen kommt man um einen Blick auf die Ringzahl nicht herum. Also warum nicht lernen damit klarzukommen? Es macht ja Spaß 10er zu schießen und wenn ich schon 6 Stück geschossen habe warum nicht noch gleich 4 Stück drauf? man darf einfach keine Angst vor dem 10er schießen haben was aber leider dennoch immer recht viele Schützen haben.

    Es ist auch hier egal ob Schülerklasse, Junior oder Allgemein. Ebenso ist es egal ob Pistole oder Gewehr. Einteilungen kann man in diesem Kontext gerne überlesen.

    mw_x scheint, genau so wie ich, ein typischer Spannungssucher zu sein
    Marco ist vermutlich ein Spannungsvermeider. es kann aber auch sein, dass sich das noch nicht wirklich herauskristallisiert hat.
    Je nachdem in welche Kategorie man fällt muss man sich mental anders vorbereiten. Für Spannungsvermeider empfehle ich hier die Wettkämpfe. Wettkämpfe werden denn irgendwann zum Alltag was ja das Training eh meistens schon ist. dann sollte es auch dann besser bei den Wettkämpfen laufen. Das geht halt nicht von heute auf morgen.

    Im Anhang habe ich auch noch einen Zielplan eingestellt der vielleicht helfen könnte. Das gehört mit an den Stand. Erst wenn man 3x hintereinander ein Ergebnis in der nächsthöheren Stufe erreicht hat darf man dies als Realziel definieren. Das Realziel sollte zu schaffen sein und das Optimalziel mit ein wenig Kampf machbar sein. Man sollte immer mit den Realzielen zufrieden sein. Ebenfalls sollte man sich selber nicht anlügen. Eine Stufe überspringen gilt nicht. ;)

  • Hallo Marco,

    grob gesagt geht es darum, dass Du Dich auf die eigentliche Sache, also das Schießen, fokussieren lernst und dass Du es schaffst, die negativen Gedanken, welche Dich verunsichern und welche die Angst in Dir aufsteigen lassen, gar nicht erst aufkommen zu lassen bzw. diese durch eine positive Grundeinstellung und Fokussierung (auf die Technik des Schießens) zu ersetzen. Vergleiche dazu "Jetzt bloß keine Acht" mit "Ich mache das und das und schieße sauber in die Mitte".

    Was bisher hier gesagt wurde, ist sicher auch richtig, aber einige der Tipps sind auch nur dazu angetan, das Problem zu verschieben, z. Bsp. auf eine höhere Meisterschaft oder einen wichtigeren Wettkampf.

    Wichtig ist also deine innere Einstellung. Hört sich einfacher an, als es oft ist. Aber es gibt Techniken, diese Einstellung in die richtige, sprich positive Richtung, zu beeinflussen und es gibt auch Techniken, welche Dir helfen, sollte die alte Angst doch mal wieder in Erscheinung treten.

    Das ganze nennt sich mentales Training und darüber sind auch schon viele dicke Bücher geschrieben worden. Nicht alle sind wirklich hilfreich, oft zu abstrakt und zu langatmig, aber es gibt auch einige ganz brauchbare Werke.

    Zwei der Bücher, welche sich auch speziell mit den Problemen eines Sportschützen beschäftigen, sind:

    "With Winning in Mind" von Olympiasieger Lanny Bassham und

    "Mental Training in Shooting" von Anne Grethe Jeppesen und Anne Marte Pensgaard

    Beide Bücher gibt es zwar nur in englischer Sprache, beide sind aber verständlich und praxisnah geschrieben, so dass man mit Schulenglisch eigentlich ganz gut klar kommen sollte. Das letztgenannte Werk ist auch noch recht aktuell und übernimmt auch einige Elemente aus den Werk von Bassham, zudem hat es auch noch den Vorteil, dass beide Autorinnen Norwegerinnen sind und damit keine Native Speakers. So liest sich vieles dann auch für uns Deutsche etwas leichter.

    Wie gesagt, man muss sich auf diese mentale Sache einlassen und das geht auch nicht gleich von heute auf morgen, wenn man nicht gerade der geborene Siegertyp ist. Deshalb heißt es ja auch mentales Training. Aber die Techniken, welche in den Büchern beschrieben werden, können Dir helfen, mit der Angst fertig zu werden und sie können Dir sogar helfen, die richtige Einstellung für Siege zu finden, nicht nur im Schießsport.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Apropos, das letztgenannte Werk gibt es wohl nicht bei Amazon, aber einige Schießsportausrüster haben es im Angebot.

  • Dass einen vor wichtigeren Wettkämpfen auf einmal die Nerven im Stich lassen, *kann* vorkommen. Ein berühmtes aktuelles Beispiel habe ich oben genannt; ein ebenfalls instruktives Beispiel der lange Zeit besten deutschen Pistolenschützin (aus meinem Landesverband) ist hier:

    Quelle: artikel_printpdf_new.php?db=news_lokales&table=artikel_sport&id=7527

    Das entscheidende ist, dass sich diese negative Erfahrung nicht verfestigt, als unbewusste negative Suggestion. Bloße Wiederholung der traumatisierenden Situation kann zwar helfen, kann aber genauso gut kontraproduktiv wirken, weil sie eine Erwartung und ein Muster innerlich verfestigt. Darauf habe ich oben hingewiesen.
    Und genau hier, also an der inneren Einstellung, setzt Mentaltraining an; das hatte ich ja in meinem anfänglichen Posting erläutert. Sonst wird die schlechte Erfahrung und die Unsicherheit gerade vor großen Wettkämpfen Dir wieder einen Streich spielen, während die Gaumeisterschaften und die Rangliste noch sehr gut liefen; so wie - nach Auffassung des DSB-Sportdirektors - bei Sonja Pfeilschifter.

    Dieses Training setzt nicht rational an - Du machst ja keine Psychoanalyse - sondern tiefer, nämlich einfach bei den Erfahrungen und emotionalen Verknüpfungen. Man trainiert nicht deshalb Abstürze, technische Defekte und Maschinenversagen im Flugsimulator, weil *genau diese trainierte Situation* sich dann irgendwann programmgemäß in der Luft wiederholen wird - das kann freilich passieren - sondern weil Fähigkeiten, Reaktion, Besonnenheit auch unter hohem Stress und Selbstvertrauen dadurch aufgebaut und gestärkt werden.

    Dafür brauchst Du freilich sinnvollerweise einen Trainer, weil eben diese Art des Trainings und der unerwarteten Herausforderung selbst nicht zu leisten ist.

    Carcano

    3 Mal editiert, zuletzt von Carcano (9. Mai 2012 um 08:05)

  • Also erstmal danke für die Tipps, ich habe viele beherzigt, und auch mal ne kleine Wettkampfsituation nachgestellt. Der "Erfolg" wird sich bei weiterem Trainingsverlauf bestimmt noch zeigen, da das eine mal jetzt keine Wunder bewirkt haben wird, doch hab ich immerhin 378 Geschoßen und war eig. sehr zufrieden. Desweitern find ich es nicht schlecht, das sich eineige Member recht gut informieren, bevor sie jemanden einen Ratschlag geben

  • Hallo Ihr Allen

    Ich hab da noch mal´n Frage...vielleicht kennt Ihr es auch, dass beim KK schiessen im Dunkel das man mur noch das lichthof um derScheibe Sieht und nicht der Lichthof um den Ringkorn (Dunkele Kugelfang)...welche Hilsmittel bzw. wie bekomme ich licht in diese Angelegenheit sodas ich das Gewehr optmal auf der Scheibe ausrichten kann.

    MfG Nicolaas

  • Hallo Nicolaas,

    sehr viel kannst Du da, außer halt die Lichtverhältnisse auf der Bahn zu verbessern, nicht tun und wirst auch wohl mit etwas weiteren Schussbildern leben müssen. Ich kenne auch solche Lichtverhältnisse und in der Dämmerung geht mir da auch immer das Schussbild etwas auf. Noch besser kommt es, wenn dann auch noch Licht von hinten ins Diopter einfällt. :wacko:

    Je wiederholgenauer Du deine Kopfposition und damit auch den wirklich zentrierten Blick durch das Diopter hinkriegst, um so besser. Möglicherweise könnte Dir auch noch ein Gelbfilter etwas helfen. Und ja, die eigentliche Zielphase immer möglichst kurz halten.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Apropos, wäre es nicht besser, diese Frage in einem neuen Beitragsstrang zu behandeln?

  • Auf Nicolaas will ich jetzt noch nicht antworten, auch wenn die Versuchung besteht, weil für mich die Lösung so offensichtlich ist ^^ . Aber ich denke, die Gewehrschützen wären dazu erst einmal kompetenter. Ohnehin wäre sein Anliegen eher einen eigenen Thread mit separater Fragestellung wert.
    Stattdessen will es noch einiges aus dem guten Posting von mw_x aufgreifen, was ich entweder übersehen oder zurückgestellt hatte, ich fürchte ja schon fast das erstere...

    Ich persönlich muss mich immer extra konzentrieren und mich zwingen, langsamer zu schießen, das ist im Training nie so...


    Das kann's geben, und das ist so auch ein beinahe automatischer Rat von Mitschützen (der kommt gewissermaßen berechenbar immer dann, wennn ein jüngerer und ein älterer Schütze zusammen am Stand sind). Manchmal trifft der Rat ja auch tatsächlich zu: mensch ist im Wettkampf mental erhitzt, aufgeregt, vernachlässigt den Atmungstrhythmus, reißt fast schon im Schuss den Kopf herum zum Monitor (oder Spektiv), lädt nervös sofort nach, um ja die dumme Acht auszugleichen... das geht dann natürlich oft schief.
    Die Abhilfe dagegen ist dann allerdings nicht (!) "langsameres Schießen", sondern das ganz bewusste Einlegen kleiner meditativer Pausen, bzw. Trockentraining (ja, das geht auch während eines Wettkampfs). Das gelingt allerdings nicht von selbst, sondern man muss es schon im Training immer wieder mal geübt haben, um es dann im Bedarfsfall einsetzen zu können; sonst hältst Du bloß still und bleibst dabei nervös, bzw. steigerst Dich sogar.
    Und natürlich geht es so auch nur bei den statischen Disziplinen. Es ist relativ schwer, innerhalb der Viersekundenserie der Olympischen Schnellfeuerpistole wirksam zu pausieren und neue Ruhe zu gewinnen. :D

    Umgekehrt wird allerdings auch oft ein Schuh draus, und Marco, der sein Problem bei den Bezirksmeisterschaften postete, kann sich ja einmal überlegen, ob es vielleicht (!) auf ihn so zutreffen könnte, voll oder ansatzweise:
    Im Wettkampf, erst recht in einem wichtigen Wettkampf, neigen viele dazu, es ganz besonders gut machen zu wollen. Ist ja auch verständlich; idealerweise sollte ein Spitzensportler besondere Energien "abrufen" können, wenn es darauf ankommt.
    Das kann allerdings gerade im Schießsport auch sehr leicht kontraproduktiv werden. Dann nämlich, wenn jeder Schuss und ganz besoooooonders der Schuss nach einem verunglückten die Zehn werden soll. Sehr häufig neigt der Athlet dann nämlich dazu, besonders sorgfältig zu zielen. Die Zielzeit wird länger, die Waffe wandert aus, man bemüht sich, wieder in den Haltebereich zu kommen und endlich die Visierung zu stabilisieren, die Luft wird knapp, mit letzter Energie wird der Schuss endlich rausgequetscht, nachdem noch schnell gegenkorrigiert wurde: Sieben ! ;(
    Das ist überzogen und dennoch sehr realistisch. Jeder Schütze kennt das selbst.
    Absetzen, ein paar Mal ein- und ausatmen, ganz neu starten: dieser gute und alte Rat hilft auch nur bedingt. Denn der Betroffene versucht es dann im zweiten Anlauf oft "erst recht" besonders gut zu machen und besonders sicher abzukommen ("jetzt aber muss die Zehn doch unbedingt klappen! - bloss nicht nochmal absetzen müssen - den richtigen Moment für den Schuss abpassen!") ... mit dem fast erwartbaren Resultat.

    Abhilfe: was man dagegen tun kann, hat Clarence schon einmal nach einem BSSB-Lehrgang hier gepostet. Wenn man als Schütze zu dieser Schwäche neigt, dann ist schnelles und beherztes Schießen (sobald man sicher im Haltebereich ist, geht der Schuss raus) mit verkürzten Haltezeiten häufig ein sehr sinnvoller Ansatz. Das klappt nicht immer miraculös schon im ersten Anlauf, kann aber je nach dem in kurzer Zeit viel helfen und die Leistung dauerhaft sehr verbessern. Beispielsweise in der Standardpistole ist es nicht selten, dass die 20-Sekunden-Serie besser ist als die 150-Sekunden-Serie. Hier ist der individuelle Trainer gefordert, der die Schützin genau kennt und beobachtet, erst analysiert und dann mögliche Lösungen offeriert, und der weiß, was wem zu raten ist.

    Carcano

  • Hallo Murmelchen, Carcano
    Danke für Eueren Anregungen nur ich kann die Lichtverhaltnissen auf dem Stand nicht verandern da ich da als "Gast" oder als Sportschütze am Schiesbetrieb teilnehme...Rot bzw gelbe Farbfilter ist gut aber vielleicht gibt es da ( eine Lichtquelle im Diopter oder eine Scheibe Papier am Ringkorn) noch mehr oder ???
    Jetzt den nun liebe Meisterschützen mach es nicht so spannent und ziehe vom Leder...
    MfG Nicolaas